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Neue Methode zur Herstellung von Blutzellen  
  Australische Wissenschaftler haben nach eigener Darstellung eine Möglichkeit gefunden, Blutzellen in größerem Umfang als bisher aus menschlichen Stammzellen zu gewinnen.  
Die Erkenntnisse könnten den Weg ebnen für die Herstellung "sauberer" Blutzellen für Transfusionen und Organtransplantationen. Damit wären die mit Blutspenden üblicherweise verbundenen Infektionsrisiken ausgeschaltet.
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Die Studie "Forced aggregation of defined numbers of human embryonic stem cells into embryoid bodies fosters robust, reproducible hematopoietic differentiation" von Elizabeth S Ng et al. erschien auf der Website des Fachjournals "Blood" (doi: 10.1182/blood-2005-03-0987).
->   Zur Studie
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Praktische Umsetzung braucht noch Jahre
"Es wäre wunderbar, wenn wir künftig große Mengen Blutzellen in einer sicheren Umgebung herstellen könnten, um damit Patienten zu behandeln", sagte der Leiter des Forscherteams, Andrew Elefanty, am Donnerstag in Melbourne. Die Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis werde aber noch Jahre dauern.
Sicherere und effektivere Methode
Die Wissenschaftler schrieben im US-Magazin "Blood", dass sie menschliche embryonale Stammzellen schneller, sicherer und in größerer Menge als bisher in rote und weiße Blutzellen umwandeln könnten. Sie nutzten bei ihren Experimenten zudem weitaus weniger tierische Komponenten als in früheren Tests.

Früher wurde als Medium für Zellwachstum häufig Serum von Kühen verwendet. Das Team von der Monash University in Melbourne benutzte hingegen den Angaben zufolge eine Mischung aus Salz- und Elektrolytlösungen mit Aminosäuren und Fetten.
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Kontroverse Stammzellen-Forschung
Stammzellen sind Musterzellen im menschlichen Körper, die die Fähigkeit besitzen, sich in neue Zellen oder neues Gewebe umzuwandeln. Die Forschung mit ihnen ist weltweit umstritten. Jüngste Erfolge südkoreanischer Forscher hatten die Debatte an Schärfe gewinnen lassen. Befürworter erhoffen sich Heilungschancen für Krankheiten wie Alzheimer und Diabetes, Gegner sehen ethische Maßstäbe in Gefahr.
->   Erstmals Stammzellen von Kranken geklont
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Liberalisierung gefordert
In Deutschland dürfen keine embryonalen Stammzellen hergestellt und zu Forschungszwecken bedingt eingeführt werden. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte sich erst vor wenigen Tagen für eine Liberalisierung der Stammzellenforschung stark gemacht. US-Präsident George W. Bush vertritt in dieser Frage eine sehr restriktive Haltung.
[science.ORF.at, 17.6.05]
Aktuelles zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Deutscher Kanzler will mehr Stammzellenforschung
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->   Wissenschaftler will Stammzellen-Bank anlegen
 
 
 
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01.01.2010