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Künstliche Spermien und Eizellen in zehn Jahren  
  Britischen Forschern ist es eigenen Angaben zufolge in Laborversuchen gelungen, aus embryonalen Stammzellen die Vorläufer menschlicher Spermien und Eizellen zu entwickeln. In etwa zehn Jahren könnten sie mit der neuen Technik künstlich erzeugt werden können.  
Das berichten Harry Moore und Behrouz Aflatoonian vom Zentrum für Stammzellforschung der Universität Sheffield (Großbritannien).

Sie stellen ihre Resultate am Montag in Kopenhagen auf der Tagung der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Embryologie vor.
Erbanlagen von Ei- und Samenzellen wurden aktiv
Demnach hatten die Wissenschaftler zunächst aus sechs für die Forschung gespendeten Embryonen Stammzellkulturen gewonnen. Diese Zellen differenzierten sich in den folgenden Experimenten in "embryoid bodies", das sind kleine, embryoähnliche Zellklümpchen.

Im nächsten Schritt untersuchte die Gruppe um Aflatoonian, welche Erbanlagen in den Zellen dieser winzigen Körperchen jeweils aktiv waren.

Dabei habe sich gezeigt, dass eine kleine Zellgruppe innerhalb der "embryoid bodies" binnen zweier Wochen damit begonnen hatte, solche Erbanlagen anzuschalten, wie sie in den Vorläufern von Ei- und Samenzellen vorkommen.
Noch keine direkte Produktionsmöglichkeit
Diese Resultate eröffneten zurzeit keinesfalls die Möglichkeit, Ei- und Samenzellen zu produzieren, betonen die britischen Forscher.

Wer das erreichen wollte, müssen die nun gefundenen Vorläuferzellen aus den Zellabsammlungen herauslösen und ihnen jene Umgebung bieten, in der sie sich für gewöhnlich entwickelten.
Untersuchung hormonähnlicher Substanzen
Ziel der Forscher ist es, das Heranreifen der Ei- und Samenzellen im Detail zu verstehen. Sie wollen damit unter anderem klären, welchen Einfluss hormonähnliche Substanzen aus der Umwelt haben.

Viele Wissenschaftler fürchten, dass solche Stoffe die Fruchtbarkeit des Menschen und zahlreicher Tiere beeinflussen könnten.

[science.ORF.at/APA/dpa, 20.6.05]
->   Europäische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Embryologie
->   Department für Medizin, Universität Sheffield
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Stammzellen
 
 
 
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01.01.2010