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Österreich als Drehscheibe von Medizin-Wissen  
  Ein medizinisches Netzwerk vermittelt seit zehn Jahren das Know-how von Spitzenforschern an andere Staaten. Bundesregierung und der US-Milliardär George Soros haben nun seine Dauerfinanzierung gesichert.  
Das Weiterbildungsprogramm der American Austrian Foundation (AAF), nunmehr Open Medical Institute (OMI) genannt, hat schon Tausenden jungen Ärzten vor allem aus osteuropäischen Ländern Zugang zu den Erkenntnissen westlicher Medizin ermöglicht.
Je eine Million Euro von Stiftung und Regierung jährlich
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (beide ÖVP) freuten sich am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien, dass das "einzigartige Projekt" (Schüssel) auf eine dauerhafte Basis gestellt worden sei.

Soros, der die Bedeutung der Initiative für das Gemeinwohl betonte, und eine von ihm gegründete Stiftung stellen jeweils eine Million Euro jährlich zur Verfügung. Eine weitere Million pro Jahr gibt die Bundesregierung.
Wissen und Erfahrung für osteuropäische Länder
Am Beginn stand die Idee von Wolfgang Aulitzky, ärztlicher Direktor der Confraternität-Privatklinik Josefstadt in Wien: "Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs haben wir unsere Kollegen in Osteuropa gefragt, womit ihnen am meisten geholfen wäre. Ihre Antwort war: mit Wissen und Erfahrung."

Dabei habe man Wert darauf gelegt, ein System zu entwickeln, bei dem die jungen Ärzte nicht ins Ausland gelockt werden, sondern mit neuen Fähigkeiten in ihre Heimatländer zurückkehren.
"Kollegen helfen Kollegen"
Seither stellen nach dem Motto "Kollegen helfen Kollegen" (Aulitzky) Spitzenmediziner bei Seminaren, bei Praktika und mit Hilfe moderner Lernmethoden via Computer und Internet kostenlos ihr Wissen zur Verfügung.

Zu den Partner-Universitäten zählen das Weill Cornell Medical College, die Columbia University, das Children's Hospital of Philadelphia, das Memorial Sloan Kettering Cancer Center, das Duke University Medical Center sowie die Universitätskliniken Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck.
Programm wird für Afrika und Arabien geöffnet
Bisher wurden rund 6.000 Mediziner aus 33 Ländern in Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien und Russland in 163 einwöchigen Seminaren ausgebildet. Mehr als 1.000 Ärzte haben Praktika in österreichischen Spitälern absolviert.

1.400 der Teilnehmer sind heute in leitenden Positionen beschäftigt, wie der Russe Alexey Bobrik, Facharzt für Innere Medizin, der nunmehr ein 88-Millionen-Dollar-Budget (72,3 Mio. Euro) im Kampf gegen AIDS in seiner Heimat verwaltet.

Jetzt soll sich das Programm für Afrika und den arabischen Raum öffnen. Das Schloss Arenberg in Salzburg ist zu einem Campus ausgebaut worden, das neue Seminarzentrum wird am 24. Juli eröffnet.

[science.ORF.at/APA, 20.6.05]
->   American Austrian Foundation
 
 
 
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01.01.2010