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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Risikofaktor rotes Fleisch  
  Ein übermäßiger Konsum von Hot Dogs, Würsten und anderen industriell verarbeiteten Fleischwaren - so genannten "processed meats" - kann zu einem erhöhten Risiko von Bauchspeicheldrüsenkrebs führen.  
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der University of Hawaii, berichtet Ann-Margret Heyenga von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Aachen am Dienstag in einer Aussendung.
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Knapp 200.000 Studienteilnehmer
Die Forscher unter der Leitung von Ute Nothlings vom Krebsforschungszentrum der Universität von Hawaii in Honolulu präsentierten die Ergebnisse der Studie aus Anlass des 96. Jahrestreffens der Amerikanischen Vereinigung für Krebsforschung in Anaheim, Kalifornien.

Von 1996 bis 2003 analysierte das Forscherteam von 190.545 Studienteilnehmern Daten über Ernährungs- und Rauchgewohnheiten, Vorkommen von Pankreaskrebs in der Familie und ethnische Zugehörigkeit.
->   American Association for Cancer Research
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67 Prozent erhöhtes Risiko
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Personen, die am häufigsten verarbeitetes Fleisch aßen, ein 67 Prozent erhöhtes Krankheitsrisiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs aufwiesen.

Während ein großer Verzehr von Schwein und rotem Fleisch das Krebsrisiko um 50 Prozent erhöhte, konnten die Experten bei Geflügel, Fisch und Milchprodukten keinen Zusammenhang mit einer Krebserkrankungshäufigkeit feststellen.

Insgesamt ermittelte das Forscherteam 482 Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs.
->   Mehr über Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Netdoktor.de
Verarbeitung des Fleischs entscheidend
Entscheidend für das erhöhte Risiko von Pankreaskrebs ist jedoch nicht der Fett- oder Cholesteringehalt des Fleisches, sondern wie das Fleisch bearbeitet wurde, betonen die Forscher.

Die während der Verarbeitung stattfindenden chemischen Reaktionen führen zum Entstehen von karzinogenen Substanzen wie heterozyklischen Aminen oder polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die für das erhöhte Krebsrisiko verantwortlich sind.
Verzicht auf verarbeitetes rotes Fleisch
Obwohl laut Nothlings weitere Forschungsarbeit notwendig ist, macht diese Studie jedoch deutlich, dass Gesundheitsbewusste den Konsum von rotem verarbeiteten Fleisch reduzieren und stattdessen gedämpften oder fettarm zubereiteten Fisch und Geflügel für eine gesunde Ernährungsweise bevorzugen sollten, so Heyenga.

[science.ORF.at/APA, 21.6.05]
 
 
 
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01.01.2010