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Margaretha-Lupac-Wissenschaftspreis vergeben  
  Die Juristin Patricia Heindl sowie der Politologe Wolfgang C. Müller sind am Montagabend im Parlament mit dem mit 15.000 Euro dotierten ersten Wissenschaftspreis der Margaretha-Lupac-Stiftung ausgezeichnet worden.  
Mit dem Preis sollen Impulse für Forschungsprojekte über aktuelle Fragen der Entwicklung des Parlamentarismus in Österreich gegeben werden.
Spannung zwischen Partei und freiem Mandat
Heindl, Assistentin am Institut für Österreichisches und Europäisches Öffentliches Recht an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien und Mitarbeiterin der Volksanwaltschaft, wurde für ihre 2002 abgeschlossene Dissertation ausgezeichnet, die sich mit den politischen Parteien als wichtigsten Entscheidungsträgern im politischen Prozess auseinander setzt.

Untersucht wird darin das Spannungsverhältnis der Parteiendemokratie zum freien Mandat sowie die drei Parteiformen politische Partei, Wahlpartei und Parlamentspartei bzw. die Parteienfreiheit.

Ihre Arbeit habe etwa bei bei der Gründung des BZÖ bereits den "Test in der Praxis bestanden", lobte Nationalratspräsident Andreas Khol (ÖVP).
->   Mehr über Patricia Heindl (WU Wien)
Amtsverständnis der Parlamentarier
Müller, außerordentlicher Professor am Institut für Staatswissenschaft und vergleichende Gesellschaftswissenschaften der Universität Wien und Inhaber eines Lehrstuhls für Politische Wissenschaft an der Uni Mannheim, bekam den Preis stellvertretend für eine Autorengemeinschaft. Er leitete das Buchprojekt "Die österreichischen Abgeordneten".

Das Werk enthält quantitative und qualitative Daten zu den politischen Präferenzen, zum Amtsverständnis und zur Tätigkeit der Parlamentarier. Es basiert auf einem Forschungsprojekt, in dessen Rahmen 1997 alle 183 Abgeordneten zum Nationalrat sowie der überwiegende Teil der Bundesräte anhand eines Interviewleitfadens befragt wurden.

Damit hätten die Autoren einmal mehr über Abgeordnete festgehalten, "als 'News' über den fleißigsten und faulsten Abgeordneten schreibt", meinte Khol.
->   Mehr zu Wolfgang C. Müller (Uni Mannheim)
Erbe als Basis für Stiftung
Die Stiftung geht auf eine Erbschaft nach der 1999 verstorbenen "einfachen Bürgerin" (Khol) Margaretha Lupac zurück, die ihr Vermögen in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro der Republik Österreich für Zwecke des Parlaments hinterlassen hat.

Im Sommer 2001 wurde damit eine Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie ins Leben gerufen.

Mit den Erträgen wird von einer Jury unter dem Vorsitz von ORF-Generaldirektorin Monika Lindner jedes Jahr alternierend ein Demokratie- bzw. ein Wissenschaftspreis vergeben. Mit dem ersten Demokratiepreis wurde im vergangenen Jahr das International Business College (IBC) Hetzendorf ausgezeichnet.

[science.ORF.at/APA/dpa, 28.6.05]
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01.01.2010