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Uni-Zugang: Beschränkungen stehen kurz bevor  
  Bildungsministerin Elisabeth Gehrer rechnet damit, dass der EuGH-Spruch bereits am 7. Juli wirksam wird. Ab nächstem Semester werden wahrscheinlich bei einzelnen Fächern Zugangsbeschränkungen in Kraft treten.  
Zugangsbeschränkungen am 8. Juli erlauben
Am 7. Juli wird der Europäische Gerichtshof Österreichs Unis voraussichtlich zwingen, sich für alle EU-Ausländer zu öffnen.

Angesichts einer befürchteten Welle deutscher Numerus Clausus-Flüchtlinge wird schon einen Tag später das Parlament den Unis erlauben, in Fächern wie Medizin und Betriebswirtschaft Zugangsbeschränkungen einzurichten:
Inskribierte nach altem System bleiben eingeschrieben
Die Zahl der Jungstudenten soll beschränkt und ihre Qualität getestet werden.

Anders als Teile ihres Ministeriums meint Bildungsministerin Gehrer (ÖVP) aber, dass all jene, die sich schon Anfang Juli noch im alten System zum Studium angemeldet haben, inskribiert bleiben und nicht noch einmal nach den neuen Zugangsregeln inskribieren müssen.
Rasch inskribieren
"Nach meinen Informationen wird der Spruch erst dann wirksam, wenn er zugestellt, also öffentlich ist. Das wird am 7.Juli um11 Uhr vormittags sein. Ich werde mir aber noch eine Rechtsmeinung einholen", erklärt Gehrer im Gespräch mit Ö1.

Sicherheitshalber sollten also jene Österreicher sehr rasch inskribieren, die Humanmedizini, Zahn- und Veterinärmerdizin, Pharmazie , Psychologie und Betriebswirtschaftslehre studieren wollen. Prinzipiell will Gehrer den freien Hochschulzugang retten.
Beschränkung auf Durchschnitt der letzten drei Jahre
Gehrer: "Für den Fall einer Verurteilung Österreichs, die ja noch gar nicht fest steht, hat die Rektorenkonferenz eine Beschränkung der Zahl der Neustudenten auf den Durchschnitt der letzten drei Jahre und eine Studieneingangsphase vorbereitet."
Kein Reservat im eigenen Land
Ein besonderes Vorrecht für österreichische Studenten, also quasi ein Reservat im eigenen Land wird es nicht geben. Das wurde schon gestern vom Bildungsministerium klargestellt.

Die Wissenschaftssprecher von SPÖ und Grünen, Josef Broukal und Kurt Grünewald, wollen nun in einer parlamentarischen Anfrage von Gehrer und Kanzler Schüssel wissen, warum sie nicht wirkungsvoller für eine verträglichere Lösung für Österreichs Studenten gekämpft hätten.

Immerhin laufe das Verfahren beim EUGH schon seit 2003, und seit diesem Zeitpunkt sei auch klar gewesen, dass dieses mit einer Verurteilung Österreichs enden könne.

Martin Haidinger, Ö1 Wissenschaft, 28.6.05
->   Jüngste Meldungen zur Diskussion um den Uni-Zugang im science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010