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Uni-Zugang: Beschränkungen auch für Publizistik  
  Die Parteienverhandlungen für die neuen Uni-Zugangsbeschränkungen haben keine Einigung gebracht. Eine Auswirkung: Auch in Publizistik kann es nun zu Beschränkungen kommen.  
Mit dem Scheitern der Verhandlungen wird am Nachmittag im Plenum des Nationalrats der ursprüngliche Koalitionsantrag beschlossen, teilten die Wissenschaftssprecher von Grünen, BZÖ und ÖVP Freitagmittag der APA mit.

Dieser gibt den Unis die Möglichkeit, Zugangsbeschränkungen in den Fächern Medizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin, Biologie, Psychologie, Pharmazie, BWL und auch Publizistik festzulegen.
De facto Numerus Clausus in der Publizistik
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) hatte am Vortag nur sieben Fächer genannt, bei denen es zu Einschränkungen kommen darf.

Publizistik kam nun dazu, weil es in diesem Fach in Deutschland de facto einen Numerus clausus gebe und daher auch hier ein Wunsch der Unis aufgetaucht sei, Zugangs-Beschränkungen einzuführen, argumentierte die Koalition.
Selektion zwischen den Stufen erlaubt
Ebenfalls etabliert wird, dass die Unis in den betroffenen Fächern nur garantieren müssen, dass die Gesamtzahl der Plätze nicht sinkt.

Das bedeutet, dass die Hochschulen eine weitere innere Differenzierung vornehmen können - also dass vor dem Magister- und dann wieder vor dem Doktorstudium noch einmal selektiert werden darf.
Streit der Parteien
Der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald begründete das Nein seiner Fraktion damit, dass ÖVP und Blau-Orange nicht bereit gewesen seien, finanziell zu garantieren, dass für österreichische Studenten auch nach Ende der Positiv-Diskriminierung zu ihren Gunsten gleich viele Plätze wie bisher zur Verfügung stehen müssten.

ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek und ihr BZÖ-Kollegin Magda Bleckmann lehnten dies gegenüber der APA mit dem Argument ab, dass dies neuerlich eine Diskriminierung von Studenten aus anderen EU-Staaten bedeuten würde - und eben dies habe der EuGH ja erst gestern verboten. Verantwortlich für das Scheitern der Verhandlungen machen die beiden vor allem die Grünen.
Opposition will Österreichs Studierende weiter begünstigen
Diese werden gemeinsam mit der SPÖ nun einen Entschließungsantrag einbringen, in dem der Wunsch nach ausreichenden Studienplätzen für österreichische Studenten zum Ausdruck gebracht wird.

Weiters wird verlangt, mit Deutschland Gespräche aufzunehmen, um eine Kostenbeteiligung für die Ausbildung deutscher Studierender in Österreich zu erreichen.

Auch sollen auf europäischer Ebene Gespräche geführt werden, "um langfristig eine gemeinsame Regelung zur Frage der grenzüberschreitenden Studierendenströme, insbesondere ihre Finanzierung zu erreichen. Das gleiche Ziel verfolgt übrigens auch ein Entschließungsantrag der Koalition.

[science.ORF.at/APA, 8.7.05]
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01.01.2010