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Frankreich: Forschungszentren gegen Abwanderung  
  Der Abwanderung von Unternehmen ins Ausland will Frankreich mit Investitionen in die Forschung begegnen. 67 "Wettbewerbspole" sollen in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 1,5 Mrd. Euro gefördert werden.  
Sechs Zentren sollen einen weltweit führenden Anspruch erheben: Dazu zählen unter anderem Biotechnologie rund um Lyon, Nanotechnologie in Grenoble, Luft- und Raumfahrt fahrt mit dem EADS-Konzern in Toulouse und Bordeaux sowie Medizintechnik in der Region Paris.
"Neue Industriestrategie" für Frankreich
Das Projekt sei der Beginn einer "neuen Industriestrategie" für Frankreich, um aktiv gegen die Abwanderung von Firmen und Arbeitsplätzen ins Ausland zu kämpfen, sagte Premierminister Dominique de Villepin in Paris.

"Das beste Mittel gegen Verlagerungen ist eine Bündelung der Kräfte und der Innovationskraft."
Gesamtförderung von 1,5 Milliarden Euro
Insgesamt hatten sich 105 französische Städte und Regionen für die Förderung beworben, weit mehr als erwartet.

Die Regierung wählte nun drei Mal so viele Zentren aus, als ursprünglich geplant war. Die Gesamtförderung wurde dafür auf 1,5 Mrd. Euro über drei Jahre verdoppelt.
Ausbildungszentren errichten
Konkretes Ziel des Projektes ist es, in unterschiedlichen Bereichen tätige Firmen und Forschungsinstitute in den ausgewählten Regionen zu vernetzen und gemeinsam genutzte Ausbildungszentren zu errichten.

Damit sollen laut Regierung regelrechte "Ökosysteme des Wachstums" entstehen. Konkret profitieren die Zentren von geringeren Steuern und Sozialabgaben (300 Mio. Euro), Regierungskrediten (400 Mio. Euro) und der Förderung durch öffentliche Forschungsagenturen (800 Mio. Euro).
52 Zentren mit nationaler oder regionaler Bedeutung
Neben den sechs Großzentren sollen neun weitere zumindest auf internationaler Ebene mitspielen können, darunter ein Medizinzentrum im Elsass an der Grenze zu Deutschland, Agrartechnik in den Regionen Champagne-Ardenne und Picardie in Nordostfrankeich sowie Multimedia in der Hauptstadtregion.

Die restlichen 52 Zentren haben eher nationale oder nur regionale Bedeutung.

[science.ORF.at/APA/AFP, 12.7.05]
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01.01.2010