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Uni-Zugang: Vorbereitungszeit war Rektoren zu kurz  
  Die Rektorenkonferenz hat am Donnerstag Darstellungen von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) zurückgewiesen, wonach die Vorbereitungszeit für eine Neuregelung des Uni-Zugangs ausreichend war.  
Konkrete Gespräche über die möglichen Konsequenzen auf das EuGH-Urteil habe es erst seit einigen Wochen gegeben hat, erklärte Rektorenchef Christoph Badelt in einer Aussendung.
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Im Interview mit der Tageszeitung "Der Standard" meinte Schüssel zu den Turbulenzen, die das EuGH-Urteil zum Hochschulzugang in Österreich verursacht hat: "Es gab genügend Vorbereitungszeit für die Universitäten". Niemand von den Unis könne sagen, die Politik habe sie im Stich gelassen.
->   Der Standard
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Rektoren: Noch im Jänner 2005 seriöse Gespräche abgelehnt
Dass es nicht früher zu Unterredungen gekommen war, sehen die Rektoren in der Verantwortung der Politik. Die Regierung habe auch nach den ersten Ankündigungen des EuGH-Generalanwaltes im Jänner 2005, wonach Österreich eine Niederlage drohe, eine offene Diskussion über den freien Hochschulzugang abgelehnt:

"Seriöse Auswahlverfahren, wie sie bei den Medizinischen Universitäten einzuführen sind, können allerdings nicht in wenigen Monaten ausgearbeitet werden", bekräftigt Badelt.
Opposition auf Seiten der Rektoren
Auch die Opposition lehnt die Aussagen Schüssels vehement ab und schließt sich der Rektorenkritik an.

Die Verhandlungen über das EuGH-Urteil hätten erst drei Tage vor Verkündigung des Urteils begonnen, beklagte der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald.

Zusätzlich werde seit Jahren die chronische Unterdotierung der Hochschulen negiert. Auch die Schüssel-Aussage, eine Qualitätsauslese bei Studierenden sei notwendig, sei plakativ und würde auf die Regierung angewandt ihre Reduktion auf ein Drittel bedeuten.
Mit deutschem Amtskollegen Lösung suchen
Statt nun mit halbherzigen Argumenten die missliche Situation zu rechtfertigen, sollte Kanzler spätestens jetzt mit seinem deutschen Amtskollegen nach einer geeigneten Lösung suchen, forderte SP-Wissenschaftssprecher Josef Broukal.

Dass es keinen Numerus Clausus in Österreich gebe, wie dies Schüssel behauptet, wies der Abgeordnete als falsch zurück. Denn die Medizinunis Innsbruck und Graz wollten sehr wohl Maturanoten in Sachen Studienzulassung heranziehen.

[science.ORF.at/APA, 14.7.05]
->   Die Diskussion über den Uni-Zugang im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010