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Erster "Alternativer Weltgesundheitsbericht"  
  Hunger und Krankheiten in Teilen der Welt sind keine naturgegebenen Übel, sondern Folgen vermeidbarer Armut und einer falschen Gesundheitspolitik, meint der erstmals veröffentlichte "Alternative Weltgesundheitsbericht".  
Er wird am Mittwoch im Rahmen der Alternativen Weltgesundheitsversammlung in Ecuador vorgestellt.
Regierungsunabhängige Organisationen
An dem zweiten Treffen dieser Art, das am Dienstag in Cuenca begann, nehmen bis Freitag 850 ausländische und 600 Delegierte aus Ecuador teil.

In dem weltweiten Netzwerk "People's Health Movement" haben sich regierungsunabhängige Organisationen zusammengeschlossen, die der Globalisierung in ihrer derzeitigen Form und der zunehmenden Kommerzialisierung des Gesundheitswesens ablehnend gegenüberstehen.
"Gesundheit für Alle" in weiter Ferne
Obwohl es auf der Welt genügend Lebensmittel für alle Menschen gebe und auch die Wissenschaft enorme Fortschritte erzielt habe, sei das Ziel "Gesundheit für Alle" in weiter Ferne, beklagt der Bericht.

Die Untersuchung habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Gründe für diese Missstände aufzuzeigen.
Ursachen: Armut, unfaire Globalisierung, Kriege
Armut infolge der Teilung der Welt in reich und arm, eine als unfair bezeichnete Globalisierung, fortschreitende Militarisierung und Kriege sowie Umweltzerstörung, Klimawandel und eine verfehlte Politik von Behörden und Gesundheitsorganisationen seien die Hauptgründe für Hunger und Krankheiten.

Gegen diese Missstände müssten die sozialen Kräfte weltweit gestärkt werden und es bedürfe eines "Neuen globalen Gesundheitspaktes", steht in dem 360 Seiten starken Bericht.
Organisation vor fünf Jahren gegründet
Das People's Health Movement wurde im Dezember 2000 von 1.600 Vertretern aus 93 Ländern in Bangladesch gegründet. Die Bewegung kämpft nach eigenen Angaben gegen Krankheiten und krankmachende Verhältnisse.

Sie beruft sich auf die "Erklärung von Alma Ata", in der die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1978 die Basisgesundheitspflege weltweit zum Kern von Gesundheitspolitik machen wollte, mit dem Ziel "Gesundheit für Alle bis zum Jahr 2000".

[science.ORF.at/APA/dpa, 20.7.05]
->   Der Alternative Weltgesundheitsbericht
->   People's Health Movement
 
 
 
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01.01.2010