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Riff-Raubbau verstärkte Tsunamikatastrophe  
  Der illegale Abbau von Korallenriffen hat die Auswirkungen des Tsunamis auf Sri Lanka verstärkt. Die Wellen richteten dort den größten Schaden an, wo der Küste keine Riffe vorgelagert oder diese beschädigt waren.  
Intakte Korallenriffe dagegen schützen die Küste vor Tsunami-Zerstörungen. Das ergaben Untersuchungen von Wissenschaftlern aus den USA und Sri Lanka.
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Der Bericht "Coral Poaching Worsens Tsunami Destruction in Sri Lanka" erschien in "Eos" (Wochenausgabe vom 16.8.05), Zeitschrift der American Geophysical Union.
->   EOS
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Schutzfaktor Riffe
Das Team um Harindra Fernando von der Arizona State University nahm die Tsunamischäden an der Südwestküste Sri Lankas auf. Dabei entdeckte es große Unterschiede in der Stärke der Überflutungen.

Die Form der Küste schien dabei keine Rolle zu spielen. Entscheidend war, ob der Küste Riffe vorgelagert waren.
Korallenabbau verschlimmerte Katastrophe in Peraliya
So traf eine Zehn-Meter-Welle den Ort Peraliya und rollte mehr als einen Kilometer landeinwärts. Sie hob einen Personenzug aus den Gleisen und tötete mindestens 1.700 Menschen.

Anrainer berichteten, dass vor diesem Küstenabschnitt die Riffe durch illegalen Korallenabbau und Dynamitfischen stark beschädigt waren.
->   Wiederaufbau des zerstörten Ortes Peraliya
Wenige Kilometer südlich - zwischen Hikkaduwa und Akuralla - maß die Welle nur knapp drei Meter und richtete weitaus geringeren Schaden an. Dort sind der Küste intakte Korallenriffe vorgelagert, die von den Hoteliers geschützt werden.
Riffe lenken Riesenwellen ab
Augenzeugen berichteten, dass die Welle von den Korallenriffen abgelenkt wurde und zunächst parallel zur Südwestküste lief.

Wenn die Welle schließlich doch durch eine durch Wilderei geschwächte Stelle des Riffes brach, richtete sie an diesem Küstenabschnitt besonders großen Schaden an, folgern die Wissenschaftler. Gesunde Korallenriffe beschädigte der Tsunami kaum.

[science.ORF.at/APA, 16.8.05]
->   Environmental Fluid Dynamics Program, Department of Mechanical and Aerospace Engineering, Arizona State University, USA
->   National Aquatic Resources Research and Development Agency (NARA), Sri Lanka
->   Das Stichwort Tsunami im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010