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Über smarte Technologien und ihre Nutzer  
  "Smarth Phones" stehen für Telefonie, Musik, Fotos und Kalender aus einer Hand. Gleichzeitig lassen sich mit ihnen E-Mails und Kurznachrichten versenden. Welche Auswirkungen hat diese verstärkte Zusammenführung von Kommunikations-Technologien auf das Verhalten von Nutzern? Dieser Frage geht Richard Harper, Senior Researcher bei Microsoft Research, beim Forum Alpbach nach - vorab in einem Gastbeitrag für science.ORF.at.  
Über das Verhältnis von Mensch und Technologie
von Richard Harper

Manche sind der Meinung, dass die Konvergenz bestimmter Technologien auch eine Konvergenz des Verhaltens der Benutzer zur Folge hat.

Die Vertreter dieser Auffassung meinen beispielsweise, dass, da "Smart Phones" heute gleichzeitig als PDAs, Telefone und Musikgeräte des "Walkman"-Typs dienen, die Verhaltensweisen der Benutzer dieser Geräte ebenfalls konvergieren werden.
Konvergenzverhalten deuten lernen
Aber was meinen wir eigentlich mit Konvergenzverhalten? Weniger Verhalten? Unbestimmtes Verhalten? Übergreifendes Verhalten? Und wenn man versteht, was gemeint ist, gibt es dann Anzeichen für ein solches Verhalten?

Dies sind die Themen meiner Betrachtung im Arbeitskreis "Converging Technologies" beim Europäischen Forum Alpbach.
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Vortrag beim Europäischen Forum in Alpbach
Zu Thema wird beim Europäischen Forum Alpbach 2005 Richard Harper, Wissenschaftler am Microsoft Research Lab in Cambridge den Vortrag "Konvergenz, Technologie und die Jugend: Eine sozio-digitale Betrachtungsweise" im Arbeitskreis "Converging Technologies" (26.08.2005) halten. science.ORF.at stellt diesen Vortrag in Form von einem Gastbeitrag vor.
->   Europäisches Forum Alpbach
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Interaktion als Entwicklungsmotor?
Kurz gesagt möchte ich meinen Vortrag nutzen, um darauf hinzuweisen, dass die Beziehung zwischen menschlicher Aktivität und Technologie immer eine variable ist.

Manchmal ist es die Technologie, die die Veränderung voran treibt, manchmal sind es die Benutzer, und manchmal bringt eine Interaktion zwischen beiden neue Formen, Ambitionen und technische Funktionen hervor.
Teenagern nutzen...
Im Fall junger Menschen - speziell der Teenager - möchte ich diskutieren, was darauf hinweist, dass diese Gruppe, wiewohl sie sich von Konvergenztechnologien zur Unterstützung einiger ihrer "Konvergenzverhaltensweisen" (wie während des Telefonierens Musik auszutauschen, eine Funktion, die von einigen der neuesten Smart Phones angeboten wird) angesprochen fühlt, durchaus Unterschiede macht, was die Kommunikation über verschiedene Medien betrifft.

Manchmal verwendet sie für die Kommunikation Sprach-Telefonie, manchmal E-Mail oder Instand Messenger, und gelegentlich Webcams und Video.
... Breite des Angebots
Anders ausgedrückt: Die Jugendlichen versuchen eigentlich nicht, alle Möglichkeiten der Kommunikation miteinander zu verschmelzen, sondern sie verwenden stattdessen für bestimmte Zwecke verschiedene Medien: manchmal das schriftliche Wort, in anderen Fällen die Sprachübertragung, die persönliche Kommunikation oder digitale Formen der Briefübermittlung.

Teenagern bieten die Kommunikationstechnologien ein breites Spektrum verschiedener Erfahrungen, ein Spektrum, das neue Konvergenztechnologien meiner Meinung nach nicht zu verkleinern versuchen sollten.
"An menschlicher Erfahrung reicher"
Ich bin der Ansicht, dass das Verhalten junger Menschen von dem Wunsch zeugt, ihre Erfahrungen zu verbreitern; dem gemäß finde ich, dass die Technologien so gestaltet werden sollten, dass ihnen mehr und nicht weniger Möglichkeiten dazu geboten werden.

Dies würde nicht so sehr zu einer Informationsgesellschaft führen, sondern zöge eine reichere Gesellschaft nach sich, nämlich eine an menschlicher Erfahrung reichere Gesellschaft.

[22.8.05]
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Der Autor des Gastbeitrages
Richard Harper ist Senior Researcher bei Microsoft Research in Cambridge, Chefredakteur der Springer-Kluwer Serie zu CSCW, sowie im Beirat von diversen Fachzeitschriften, u.a. Personal Technologies, Journal of CSCW. Vormals war er Direktor von verschiedenen Technologie-Innovations-Unternehmen. 2000 wurde er zum Professor für sozio-digitale Systeme an der Universität von Surrey, England, ernannt.
->   Richard Harper (Microsoft Research)
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Weitere Gastbeiträge zum Forum Alpbach 2005:
->   Völkerrecht: Hin zur Weltverfassung? (18.8.05)
->   Wie Tiere denken (12.8.05)
->   Neustart der Lissabon-Strategie bringt nichts Neues (5.8.05)
->   Handeln: Zwischen Eigeninteresse und Gemeinwohl (1.8.05)
 
 
 
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01.01.2010