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Vogelgrippe: Wildenten in Deutschland infiziert  
  Auch Wildenten an der Nord- und Ostseeküste sind mit Vogelgrippeviren infiziert, die allerdings relativ ungefährlich sind, wie Untersuchungen von Wildvögeln in den Jahren 2003 und 2004 ergaben.  
Damals hatten Forscher insgesamt 21 verschiedene Influenzaviren gefunden. Darunter waren auch schwach krank machende Varianten der so genannten H5- und H7-Vogelgrippe-Viren.

Die entdeckten Erreger seien für Menschen nicht gefährlich, sagte Ortrud Werner vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) am Freitag. Das derzeit in Asien grassierende Virus H5N1 sei nicht darunter gewesen.
Infektion von Geflügel möglich
Die an Nord- und Ostseeküste gefundenen Viren könnten aber auf Geflügelbestände übergreifen und dann zu stark krank machenden Erregern mutieren. Eine solche Mutation des Subtyps H7N1 habe es beispielsweise 1999 in Italien gegeben und beim Subtyp H7N7 im Jahr 2003 in den Niederlanden.

"Im Zuge dieser Seuchen sind mehr als 30 Millionen Tiere verendet oder mussten getötet werden", erläuterte die Leiterin des internationalen Referenzlabors für Vogelgrippe am Friedrich-Loeffler-Institut.
Strengere Bekämpfungspflicht
Damals hätten die Behörden die von den schwach pathogenen Varianten ausgehenden Gefahren zu spät erkannt. Nach Angaben Werners kann sich ein Ausbruch der Geflügelpest in dieser Form nicht wiederholen.

Das internationale Tierseuchenamt (OIE) habe nach den Vorfällen eine strengere Anzeige- und Bekämpfungspflicht von schwach pathogenen Viren herausgegeben.
H5N1-Virus könnte eingeschleppt werden
Die Konzentration der Funde an der Nord- und Ostseeküste sei darauf zurückzuführen, dass diese Gebiete zu den bevorzugten Rastgebieten gehörten, sagte Werner. Die Tiere sammelten sich dort und würden sich dort auch gegenseitig infizieren.

Die Experten schließen nicht aus, dass sich Zugvögel auf ihren Routen kreuzen und das auch in Russland grassierende aggressive H5N1-Virus dadurch nach Zentraleuropa eingeschleppt wird. Es gebe Überlappungsgebiete von Zugvögeln. Dadurch sei es möglich, dass das Virus Schritt für Schritt nach Westen vordringe.

[science.ORF.at/dpa, 19.8.05]
->   Friedrich-Loeffler-Institut
 
 
 
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01.01.2010