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Armut erhöht Säuglingssterblichkeit in Süditalien  
  Armut führt in Süditalien zu einer deutlich höheren Kindersterblichkeit. Laut einer neuen Studie liegt sie bei Neugeborenen in den ersten 28 Lebenstagen vier Mal höher als im Norden.  
Das berichten Maurizio Bonati und Rita Campi vom Mailänder Mario-Negri-Institut für Pharmakologische Forschung im Open-Access-Fachjournal "PLoS Medicine".
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Die Studie "What Can We Do to Improve Child Health in Southern Italy?" ist in "PLoS Medicine" (23. August 2005; DOI: 10.1371/journal.pmed.0020250) erschienen.
->   Die Studie
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"Ärmstes Land Europas"
"Wenn Süditalien als ein eigenständiger Staat angesehen werden könnte, wäre es das ärmste Land in ganz Europa", erklären die Forscher. Die Armut in der Region führe zu einer deutlich schlechteren Gesundheit des Nachwuchses.

So sei etwa die medizinische Vorsorge mangelhaft: In Kalabrien würden beispielsweise nur 54,9 Prozent aller Kleinkinder gegen Masern geimpft, in der Toskana erhielten hingegen fast 90 Prozent eine solche Impfung.
Schwierige soziale Verhältnisse
Zudem seien die sozialen Verhältnisse ungleich härter: Armut innerhalb der Familien, Kriminalität, mangelnde Schulerziehung und hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen würden von Anfang an schlechtere Lebensbedingungen schaffen.

Kinder in Norditalien hätten viel seltener mit solchen gravierenden Problemen zu kämpfen, hieß es. "Italiens Haltung gegenüber der gesundheitlichen Zukunft seiner Kinder ist nicht besonders ermutigend", urteilen die Forscher.

[science.ORF.at/APA/dpa, 23.8.05]
->   Mario-Negri-Institut
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Armut
 
 
 
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01.01.2010