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Vogelgrippe: H5N1-Virus in Kasachstan bestätigt  
  Bei einem in Kasachstan entdeckten Vogelgrippe-Virus handelt es sich um den auch für Menschen gefährlichen Typ H5N1. Dies haben Untersuchungen in den betroffenen Gebieten ergeben.  
"Der Strang H5N1 ist in allen sieben Dörfern nachgewiesen worden", sagte der Leiter der Tiermedizin im kasachischen Landwirtschaftsministerium, Asylbek Koschumratow. Weil Zugvögel ihre Wanderungen aufnähmen, sei nun auch der Westen des Landes gefährdet.

Frankreich teilte mit, für Westeuropa bestehe nur eine geringe Gefahr. Auch das Robert-Koch-Institut warnte vor Panik.
Russland: 11.000 infizierte Tiere gestorben
Koschumratow sagte, seit dem 15. August seien keine neuen Fälle in Kasachstan bekannt geworden. Die Quarantäne-Vorschriften blieben in Kraft. Wie in anderen Staaten sind in dem zentralasiatischen Land tausende Vögel getötet worden.

Erkrankungen beim Menschen sind zwar weder aus Kasachstan noch aus Russland gemeldet worden. In Russland sind jedoch bereits 11.000 Tiere an der Krankheit gestorben, weitere 127.000 wurden notgeschlachtet.

In Asien sind seit 2003 mehr als 50 Menschen an einer Infektion mit H5N1 gestorben. Experten befürchten eine weltweite Influenza-Epidemie, sollte sich das Virus so verändern, dass es direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Experten sehen keinen Grund zur Panik
"Im Moment ist aber kein Grund zur Panik", sagte der Präsident des deutschen Robert-Koch-Instituts, Reinhard Kurth zu der Gefahr, die von der Vogelgrippe ausgehe. Die Krankheit werde zwar vielleicht auch nach Deutschland eingeschleppt.

"Es bleibt aber immer noch eine Vogelkrankheit", betonte er. Er räumte ein, dass in Asien die Vogelgrippe in einzelnen Fällen auf Menschen übergesprungen sei. Jedoch werde in Asien ganz anders, nämlich viel enger, mit Geflügel zusammengelebt als in Europa.
Risiko begrenzt
Frankreichs Landwirtschaftsministerium schätzte das Risiko für eine Ausbreitung der Vogelgrippe in Europa als begrenzt ein. Darauf lasse die Untersuchung der Zugrouten der Vögel im betroffenen Teil Russlands schließen.

"Die Vögel in den von der Vogelgrippe betroffenen Zonen im Westen Sibiriens werden vermutlich den Winter in Vorderasien und im Nahen Osten verbringen", hieß es in einer Erklärung.
Test mit Impftstoff
Ungarn bereitet unterdessen Versuche vor, bei denen ein Vogelgrippe-Impfstoff an Menschen getestet werden soll. Sobald die Ethik-Kommission des Landes ihr Einverständnis gebe, solle der Impfstoff zunächst an 150 Menschen getestet werden, sagte ein Sprecher des öffentlichen Gesundheitsamts. An Tieren gestartete Versuche seien erfolgreich gewesen.

Forscher des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems berichten ebenfalls von erfolgreichen Versuchsreihen mit einem neuartigen Impfstoff. Bereits Anfang August hatten US-Behörden mitgeteilt, ein Impfstoff des französischen Pharmakonzerns Sanofi-Aventis wirke auch gegen Vogelgrippe.

[science.ORF.at/APA/Reuters, 23.8.05]
 
 
 
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01.01.2010