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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Forscher als Wettergötter: Mehr Wunsch als Realität  
  Mit extremen Wettersituationen hatte die Menschheit seit jeher zu kämpfen. In vielen Fällen wären Naturkatastrophen zu verhindern - könnte der Mensch das Wetter beeinflussen oder gar ändern.  
"Regenfabrik" für Küstenregionen
Im Juni ging die Meldung um die Welt, spanische und israelische Wissenschaftler würden eine "Regenfabrik" planen. Kilometer große Kunststoffplanen sollten an der Mittelmeerküste ausgebreitet werden, um es - mit Hilfe der dadurch aufgeheizten Luft - Regnen zu lassen.
->   "Regenfabriken" gegen Trockenheit am Mittelmeer (28.6.05)
Für Regenwolken müssen Voraussetzungen stimmen
"Die Bildung von Cumulus- oder 'Schönwetterwolken' ist möglich, aber zur Bildung von Regenwolken müssen auch in der hohen Atmosphäre bestimmte Bedingungen herrschen, die so ohne weiteres nicht gegeben sind", zweifelte Karsten Brandt vom deutschen Wetterservice Donnerwetter.de die Idee an.
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Versuche in den USA, Russland und Österreich
Mit neuen Technologien und Methoden erhoffen sich immer mehr Wissenschaftler Erfolge bei dem "Kampf gegen das Unwetter". Eine amerikanische Firma etwa will mit Hilfe eines in den Wolken verteilten Gels Regenwolken austrocknen. Der Meteorologe Ross Hoffmann plant, mit einem Satelliten hohe Luftschichten aufzuheizen, um Hurrikans und Tornados abzuschwächen.

Das russische Militär versuchte Regenwolken frühzeitig abregnen zu lassen, in dem es Silberjodid in den Wolken verteilte. Das Ziel: Militärparaden könnten so bei trockenem Wetter stattfinden.

Doch nicht nur ausländische Projekte finden statt. Auch in Österreich versuchten Wissenschaftler bereits, Wolken mit Silberjodid und Trockeneis abregnen zu lassen.
->   Mehr zum Thema künstlicher Regen in der Reihe "Ask Your Scientist"
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Schwache Auswirkungen auf Überschwemmungen
Dem Gedanken, dass sich Umweltkatastrophen wie Hochwasser und Wirbelstürme verhindern lassen, steht Brandt skeptisch gegenüber: "Wenn, dann müssten die Wolken schon weit im Voraus zum Abregnen gebracht werden.

Und das auch sehr gleichmäßig über eine große Fläche verteilt, ansonsten hätte man die Überschwemmungen nur verlagert. Und da die Effekte durch die Wolken-Impfung - wenn sie überhaupt vorhanden sind - nur relativ schwach sind, ließe sich eine solche Katastrophe auch weiterhin nicht verhindern".

[science.ORF.at/APA, 24.8.05]
 
 
 
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01.01.2010