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Bakterienvielfalt viel größer als gedacht  
  In einem Gramm Erdboden leben etwa eine Million Bakterienarten, so eine Schätzung von amerikanischen Wissenschaftlern. Damit ist das Mikrobenleben im Boden hundert Mal vielfältiger als bisher vermutet.  
Das haben Forscher um John Dunbar vom kalifornischen Los Alamos National Laboratory in einer aktuellen Studie herausgefunden. Giftige Schwermetalle scheinen zudem besonders die selteneren Bakterienarten zu schädigen und damit die Vielfalt der Bodenbakterien erheblich zu verringern.
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Die Studie "Computational Improvements Reveal Great Bacterial Diversity and High Metal Toxicity in Soil" von Jason Gans et al. erschien im Fachjournal "Science" (Band 309, S. 1387-1390; DOI: 10.1126/science1112665).
->   Zur Studie (kostenpflichtig)
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Pro Kg Boden mehr Mikroben als Sterne in Galaxis
Die Wissenschaftler korrigierten damit eine fünfzehn Jahre alte Annahme. Damals gingen Forscher bei ihren Berechnungen davon aus, dass von jeder Bakterienart etwa gleich viele Exemplare vorkommen.

Nun untersuchte das US-Team die Daten von Bodenanalysen neu und berücksichtigte, dass manche Bakterienarten häufiger vorkommen können als andere.

So schlossen die Forscher auf eine große Bakterienvielfalt, zu der die seltenen Bakterien einen Großteil beitragen. Sie stellten auch fest, dass Schwermetallverschmutzung diese Vielfalt um mehr als 99 Prozent reduziert, die gesamte Bakterienzahl aber unverändert bleibt.

Die absolute Zahl der Mikroben beträgt mehr als eine Billion Bakterien pro Kilogramm Boden - das sind weit mehr Mikroben als Sterne in der Milchstraße.

[science.ORF.at/dpa, 26.8.05]
 
 
 
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01.01.2010