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Studie: Unter Stress werden Chefs autoritärer  
  Wenn der Boss gestresst ist, gibt es keine Diskussion über seine Entscheidungen - diese Alltagserfahrung wurde nun in einem 36-Stunden-Experiment für eine Dissertation an der Universität Linz belegt.  
24 Führungskräfte des Roten Kreuzes wurden für eineinhalb Tage ständig unter Stress gesetzt, durch Schlafentzug, vorgegebene Katastrophenszenarien und auf Konfliktträchtigkeit abzielende Gruppeneinteilung.

Das Ergebnis: Unter Stress werden Entscheidungen "signifikant autoritärer gefällt", hieß es in einer Aussendung.
Auch Wertesystem beeinflusst
Nicht nur die Entscheidungen, auch das Motiv- und Wertesystem der Teilnehmer wurde durch zunehmenden Stress beeinflusst, was zu einer Abnahme der Qualitätsunterschiede im Führungsstil führte, zeigt die Dissertationsstudie von Josef Tichy am Institut für Organisation.

Die Studie wird in der am Freitag erscheinenden Ausgabe des Forschungsmagazins der Uni Linz, "Univationen", präsentiert.
Stresssituationen üben
Als entscheidend für die Beeinflussung habe sich das Stresshormon Cortisol erwiesen, das Aufmerksamkeit und Wahrnehmung beeinträchtige.

Da dieses auf jenen Teil des Gedächtnisses, in denen Routinevorgänge abgespeichert sind, jedoch keinen Einfluss hat, lautet das Resümee der Studie: Potenzielle Stresssituationen müssen vor allem bei Einsatzkräften wiederholt im Trockentraining geübt werden.

Denn damit werden diese zur Routine, was die Stressbildung und damit die Cortisol-Ausschüttung verringere.

[science.ORF.at/APA, 31.8.05]
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01.01.2010