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Sigmund-Freud-Privatuni: Start im Oktober  
  Die elfte Privatuni in Österreich ist vom Bildungsministerium genehmigt worden: Die neue Sigmund-Freud-Universität für Psychotherapie in Wien startet im Oktober 2005 mit 200 Studenten.  
Nach der Genehmigung durch den Akkreditierungsrat Anfang August hat nun auch Bildungsministerin Elisabeth Geher (ÖVP) grünes Licht gegeben.
Vollstudium der Psychotherapie
Die elfte Privatuniversität Österreichs wird den Betrieb im Oktober 2005 aufnehmen.

Das Konzept der Lehranstalt ist "ein Vollstudium der Psychotherapiewissenschaft, das Lehre und Forschung vereint", erklärte Gründungsmitglied und nunmehriger Rektor Alfred Pritz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.
200 Studienanfänger
Starten wird die Lehranstalt im Oktober mit rund 200 Studenten, für die es ein Auswahlverfahren gibt.

Für die kommenden Jahre erwartet sich Pritz ebenfalls je 200 neue Interessenten, wobei er auf "eine positive Auswirkung durch die Aufhebung der Zugangsbeschränkungen" hofft. "Man habe bereits positive Signale aus dem Ausland bekommen."
Rund 5.000 Euro pro Semester
Finanziert wird das Projekt auf vier Schienen: Über Studiengebühren von 4.750 (Bakkalaureat) bzw. 5.250 Euro (Magisterium) pro Semester, über öffentliche Forschungsgelder, Sponsoren und Eigenmittel, erklärte Pritz.

Neben dem Vollstudium sind auch Weiterbildungs-Angebote und Studienlehrgänge geplant, etwa für Kinder- und Jugendlichen-Therapie.
In- und ausländische Lektoren
Unterrichten werden neun Stamm-Lehrende und etwa 50 Lektoren aus dem In- und Ausland.

Die Uni verfügt auch über eine eigene Ambulanz, die ihren Schwerpunkt auf Randgruppen, wie etwa alte Menschen, setzten wolle.

Auf dem Programm der Universität stehen u.a. Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, systemische Familientherapie, Gestalttherapie sowie Forschung auf dem Gebiet der "Mensch-Tier-Beziehungen" - ein Feld, das unter der Obhut von Dekan Giselher Guttmann steht und "Spannendes" verspricht.
Vernetzung geplant
Guttmann "glaubt jedenfalls, auf der neuen Uni vieles umsetzen zu können" und "hofft, dass die Eifersucht der Etablierten zu einer Kooperation wird".

Zusammenarbeit ist laut Pritz bereits mit Institution aus dem Ausland geplant, etwa aus Großbritannien, China und Russland.
Konkurrent des Psychologie-Studiums
Die Sigmund Freud Universität ist die bereits elfte der seit fünf Jahren existierenden Privatunis in Österreich.

Auf die Privaten entfallen derzeit etwa 3.600 Studenten, das sind knapp zwei Prozent aller Hochschüler auf den öffentlichen Lehranstalten.

Pritz und sein Team zeigten sich jedoch überzeugt, dass diese Zahl künftig steigen wird. "Das Unbehagen mit den staatlichen Universitäten ist sehr hoch und das wird den Privaten zugute kommen", so Guttmann.

Zulauf erwarte man sich auch aus der Psychologie, "denn die meisten Psychologie-Studenten wollen eigentlich Psychotherapeuten werden und haben jetzt die Möglichkeit dazu", so Pritz.

[science.ORF.at/APA, 7.9.05]
->   Sigmund Freud Privatuniversität
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->   Neue Privatunis für Musik und Psychotherapie (4.8.05)
 
 
 
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01.01.2010