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Medikament hilft gegen gefährliche Sepsis  
  Pro Tag erkranken 1.400 Menschen an Sepsis, von denen 28 bis 50 Prozent sterben. Durch ein vor drei Jahren eingeführtes Medikament kann die Sterblichkeitsrate um ein Fünftel gesenkt werden.  
Dies erklärte der Anästhesist und Intensivmediziner Michael Zimpfer vom Wiener AKH bei einer Pressekonferenz.
Initiative "Ärzte gegen Sepsis"
Der Experte hat die Initiative "Ärzte gegen Sepsis" gegründet. Das Ziel ist die Information der Ärzteschaft und der Öffentlichkeit über moderne Therapieverfahren und das generelle Management der Patienten.

In Österreich sollte es möglich sein, die Überlebensrate der Patienten in den kommenden fünf Jahren um 25 Prozent zu erhöhen, betonte Zimpfer.
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Sepsis - unkontrollierte Reaktion
Sepsis ist die unkontrollierte Reaktion des Körpers auf eine Infektion oder ein schweres Trauma. Durch die außer Kontrolle geratene Entzündungsreaktion werden wichtige Organe zusätzlich geschädigt und versagen nach und nach. Der Körper richtet sich gegen sich selbst und nur ein gezieltes und rasches Eingreifen kann Leben retten.

Die Krankheit kann jeden aus voller Gesundheit treffen - vom Säugling bis zum Greis und aus einer Vielzahl von Ursachen - von großen operativen Eingriffen angefangen bis hin zu kleinen Infekten - entstehen und innerhalb von 48 Stunden kann Sepsis zum Tode führen.
->   Sepsis - Wikipedia
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Aktiviertes Protein C stützt Blutgerinnung
Die Behandlung mit aktiviertem Protein C ist bisher die einzige effektive medikamentöse Therapie der Sepsis. Patienten, die daran leiden, haben zu wenig aktiviertes Protein C und schwerste Störungen der Blutgerinnung die zu Blutungen und Störungen der Mikrozirkulation führen.

Der Ersatz von aktiviertem Protein C führt in Patienten mit Sepsis zu einer Wiederherstellung des Gleichgewichts von Aktivatoren und Hemmern der Blutgerinnung, wirkt gegen die Entzündung und führt offenbar zu einem deutlichen Überlebensvorteil.

Das kann auch - trotz hoher Kosten der Therapie - zu Einsparungen führen. Durch den Einsatz von aktiviertem Protein C kann der Aufenthalt auf der Intensivstation deutlich verkürzt werden, was die Behandlungskosten von 25.500 auf 22.000 Euro senkt, eine Reduktion von 14 Prozent, betonte der Intensivmediziner.

[science.ORF.at/APA, 8.9.05]
 
 
 
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01.01.2010