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GB: Embryo mit DNA zweier Mütter für die Forschung  
  Wissenschaftler der Universität Newcastle haben die Genehmigung erhalten, den Kern eines von Mann und Frau gezeugten Embryos in die unbefruchtete Eizelle einer weiteren Frau einzusetzen.  
Das teilte die zuständige britische Behörde für menschliche Befruchtung und Embryologie (HFEA) am Donnerstag mit.
Defekte in Zellen untersuchen
Mit ihren Experimenten wollen die Forscher die Entstehung von bestimmten Defekten in Zellen untersuchen, die durch die Anwesenheit zweier DNA-Stränge ausgelöst werden.

Vor allem interessieren sie sich für so genannte mitochondriale Erkrankungen. Diese Krankheiten gehen auf Erbmaterial zurück, das sich nicht im Zellkern, sondern in den Kraftwerken der Zelle, den Mitochondrien, befindet. Mitochondrien liegen außerhalb des Zellkerns und produzieren Energie für die Zelle.

Sie haben ihre eigene DNA, die nur über die Mutter vererbt wird. Taucht darin ein Defekt auf, kommt es zu mitochondrialen Erkrankungen, wie etwa einer bestimmten Muskelschwäche.
Mitochondriale Erkrankungen verhindern?
Studien an Mäusen hätten laut BBC ergeben, dass es möglich sei, die Weitergabe solcher Erkrankungen zu verhindern, wenn der Zellkern eines befruchteten Eis mit defekten Mitochondrien in eine andere, unbefruchtete Eizelle transferiert wird, deren Mitochondrien intakt sind.

Doug Turnbull, Professor für Neurologie an der Universität Newcastle, und Mary Herbert, wissenschaftliche Direktorin des dortigen Zentrums für Fortpflanzungsmedizin, planten nun das gleiche Prozedere bei menschlichen Embryonen, berichtet der Sender weiter.
Keine Einpflanzung in Frau
Die Forscher haben zunächst noch nicht vor, den Embryo in eine Frau einzupflanzen, so dass er zu einem Baby heranwachsen kann. Sie wollen nur ermitteln, ob die Methode dieses Zellkerntransfers funktioniert, meldet BBC.
Klonen menschlicher Embryonen erlaubt
Die HFEA hatte Forschern aus Newcastle im vergangenen August erstmals das Klonen menschlicher Embryonen zu Forschungszwecken erlaubt.

Ziel sei eine bessere Kenntnis der Entwicklung von Embryos und die Entwicklung von Behandlungsmethoden gegen schwere Krankheiten, hieß es damals zur Begründung.

[science.ORF.at/APA/AFP, 9.9.05]
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01.01.2010