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Forscher wollen Rohstoffe aus "Biomüll" gewinnen  
  Organische Abfälle sind häufig zum Wegwerfen oder Kompostieren zu schade. Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) suchen nun nach hochwertigen Verbindungen im "Biomüll".  
Dieses Vorhaben soll im von den VUW-Forschern koordinierten EU-Projekt "Safewastes" verwirklicht werden.
Beispiel Pektin
Heute werden derartige organische Abfälle, wie sie etwa bei der Nahrungs- und Arzneimittelproduktion anfallen, hauptsächlich kompostiert oder verbrannt. Das verursacht nicht zuletzt Kosten in Millionenhöhe und belastet die Umwelt, sind die Wissenschafter um Chlodwig Franz von der VUW überzeugt.

Ein wertvoller Stoff, der in den Abfällen noch in erheblichen Mengen stecken kann, ist Pektin, das aus vielen Bereichen der Nahrungsmittelproduktion nicht wegzudenken ist. So dient es als Geliermittel und Stabilisator.
Artischocken, Mariendistel und Thymian untersucht
Franz ist aber überzeugt, noch viel mehr Rohstoffe zu finden. Artischocken, Mariendistel und Thymian-Extrakte werden die ersten Objekte sein, welche die Wissenschaftler auf ihre Inhaltsstoffe eingehend untersuchen werden.
Ziel: Antibiotika ersetzen
Ziel ist es, die organischen Abfälle praktisch zu 100 Prozent zu verwerten. Das reduziert die Kosten und auch den Ausstoß des Treibhausgases Methan, das bei der Kompostierung entsteht.

Letztendlich sollen die aus den Abfällen gewonnenen Verbindungen als natürliche Zusatzstoffe etwa für Tierfutter verwendet werden.

Die Veterinärmediziner hoffen, damit den Einsatz von Antibiotika in den Futtermitteln unnötig machen zu können. Ab 2006 sind Antibiotika in Futtermitteln ohnehin verboten, es bedarf alternativer Methoden.

[science.ORF.at/APA, 13.9.05]
->   Mehr zu "Safewastes" (VUW)
 
 
 
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01.01.2010