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Passivrauchen als Kind erhöht Krebsrisiko deutlich  
  Rauchende Eltern könnten laut einer Studie zu einer möglichen späteren Krebserkrankung ihrer Kinder beitragen. Passivrauchen erhöht beispielsweise das Risiko für Nasen- und Lungenkrebs.  
Außerdem erkranken Kinder rauchender Mütter auch häufiger an Blasen- oder Nierenkrebs. Das seien die Spätfolgen von Abbauprodukten des Tabaks im Mutterleib und in der Muttermilch, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Dienstag in Heidelberg mit.

Die Forscher analysierten Daten aus Schweden von 60.000 Elternteilen mit Lungenkrebs und ihren Kindern.
Risiko 1,5 bis 1,7fach erhöht
Kinder rauchender Mütter hatten jeweils ein 1,5faches Risiko für Krebserkrankungen der oberen Luftwege und für Blasenkrebs.

Bei Nasenkrebs stieg das Risiko fast um das dreifache und bei Lungenkrebs um das 1,7fache. Nachkommen männlicher Lungenkrebspatienten wiesen ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Nasenkrebs und etliche andere Krebsarten auf, nicht jedoch für Blasen- und Nierenkrebs.
Rauch im Mutterleib und in der Muttermilch
Die Effekte auf Blase und Nieren sind laut Studie unabhängig vom Rauchverhalten des Vaters und daher vermutlich den Nikotinabbauprodukten zuzuschreiben, die das Kind einer rauchenden Mutter im Mutterleib oder mit der Muttermilch aufnimmt und über Nieren und Blase ausscheidet.

Diese Organe sind nach Auffassung der Krebsforscher in der Wachstumsphase besonders empfindlich.
Schwedisches Familien-Krebs-Register ausgewertet
Für die Studie hatten Kari Hemminki und Bowang Chen von der Abteilung Molekulargenetische Epidemiologie des Krebsforschungszentrums Daten des nationalen schwedischen Familien- Krebsregisters ausgewertet.

Es erfasst über Generationen hinweg Krebserkrankungen in schwedischen Familien.

[science.ORF.at/APA/dpa, 14.9.05]
->   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
 
 
 
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01.01.2010