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FWF-Chef will Geld für Elite-Uni und Nebenkosten  
  In eine "sehr gute Zeit" fällt nach Ansicht des neuen Präsidenten des FWF, Christoph Kratky, der Amtsantritt des Präsidiums. Er hofft, bald alle eingereichten exzellenten Projekte fördern zu können.  
Habe doch der Forschungsrat die Förderung aller exzellent beurteilter Forschungsprojekte, eine jährliche Erhöhung des Budgets des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) um neun Prozent sowie die Auszahlung von Nebenkosten von FWF-Projekten empfohlen, freute sich Kratky am Mittwoch bei seiner Antrittspressekonferenz.

Die Bezahlung der Overhead-Kosten und Förderungen für die geplante Elite-Uni kann nach Ansicht des FWF-Chefs trotz Steigerung allerdings nicht aus dem regulären FWF-Budget erfolgen.
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"Leuchtturm in der Wissenschaftslandschaft"
Der 58-jährige Grazer Chemiker Kratky, der Anfang Juni zum Nachfolger von Georg Wick an der Spitze des Wissenschaftsfonds gewählt wurde, bezeichnete den FWF als "Leuchtturm in der österreichischen Wissenschaftslandschaft".
->   Wissenschaftsfonds: Chemiker Kratky neuer Präsident (8.6.05)
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Steuergeld nur für exzellente Forschung
"Wissenschaft macht nur Sinn, wenn sie Qualität hat, sonst ist es rausgeschmissenes Geld", meinte Kratky. Mit der Begutachtung beantragter Projekte durch unabhängige, internationale Experten (Peer Review) garantiere der FWF, dass Steuergeld nur in exzellente Forschung investiert werde.
Hoffnung auf neunprozentige Budgeterhöhung
Der FWF-Chef hofft, dass die vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) in seiner neuen Forschungsstrategie geforderte Budgeterhöhung um neun Prozent bereits im kommenden Jahr realisiert wird.

"Was uns besonders freut, ist die langfristige Perspektive dieser Empfehlung", sagte Kratky, der sich damit im Jahr 2010 ein Budget von 170 Mio. Euro erwartet. Nach derzeitigem Wissensstand ist man von einer solchen Steigerung allerdings noch weit entfernt, das Budget soll von derzeit 111,3 Mio. Euro 2006 auf 114 Mio. Euro steigen.
Alle exzellenten Projekte sollen gefördert werden
Notwendig wäre die Steigerung auch, um die Forderung des RFT zu erfüllen, alle exzellent beurteilten Projekte tatsächlich zu fördern.

Nachdem sich in den vergangenen Jahren das Antragsvolumen verdreifacht, das Budget aber nur verdoppelt habe, sei dies nicht mehr möglich gewesen, "was eine wahnsinnige Verschwendung von Humanressourcen ist".
Nebenkosten sollen abgedeckt werden
Mit der Empfehlung, den FWF in die Lage zu versetzen, mit seinen Förderungen auch Overhead-Kosten abzugelten, erfüllte der RFT eine langjährige Forderung des Fonds.

Dieser will damit den Unis und anderen Forschungsstätten Nebenkosten, die durch FWF-Projekte entstehen, abgelten. Dies soll schrittweise erfolgen, mit zehn Prozent der Projektförderung im Jahr 2006 beginnend, bis zu maximal 50 Prozent ab 2009.
85 Mio. Euro für Overhead-Kosten
Das bedeutet ab 2010 ein Budget von insgesamt 85 Mio. Euro für diese Overhead-Kosten. Kratky sieht dieses Geld als "leistungsbezogene Komponente der Uni-Finanzierung", das die Universitäten dazu motivieren werde, in forschungsintensive Bereiche zu investieren.
Zusätzliches Budget für die Elite-Uni
Dabei ist für Kratky klar, dass die Overhead-Kosten ebenso nicht aus dem laufenden FWF-Budget finanziert werden können wie mögliche Forschungsförderungen für die geplante Elite-Universität.

"Da muss es zusätzliches Budget geben, wenn das nicht zu Lasten bestehender Institutionen gehen soll", erinnert der FWF-Chef daran, dass seitens der Regierung "frisches Geld" für die Elite-Uni versprochen wurde.
->   Mehr über die Elite-Uni im science.ORF.at-Archiv
Drei Vizepräsidenten: Schroeder, Gottweis und Eder
Neben Kratky amtieren an der Spitze des FWF drei Vize-Präsidenten: für den Bereich Biotechnologie und Medizin die Mikrobiologin der Uni Wien, Renee Schroeder, für Geistes- und Sozialwissenschaften der Politikwissenschafter der Uni Wien, Herbert Gottweis, und für Naturwissenschaften und Technik der Informatiker an der Uni Wien, Johann Eder.

[science.ORF.at/APA, 14.9.05]
->   Zum FWF
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01.01.2010