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Schweiz: Kelten-Siedlung aus Bronzezeit entdeckt  
  Archäologen haben in Frick (Schweiz) Reste einer fast 3.000 Jahre alten keltischen Siedlung entdeckt. Zudem kamen römische Brandgräber aus dem 1. Jahrhundert nach Christus zum Vorschein.  
Auf die keltischen Siedlungsreste stießen die Forscher bei Sondierungen im Vorfeld der geplanten Großüberbauung "Gänsacker" in Frick. Die Siedlung stammt aus der Zeit des Übergangs von der Spätbronzezeit zur älteren Eisenzeit im 9. Jahrhundert vor Christus, wie die Aargauer Kantonsarchäologie am Donnerstag mitteilte.
Abfall vermittelt Bild des Alltages
Derzeit werden die Siedlungsreste im Zuge einer großflächigen Ausgrabung untersucht. Als einziges noch erhalten sind aus Kalksteinen aufgeschüttete Podeste, auf denen die damaligen Holzhäuser am Rand des Überschwemmungsgebiets des vorbeiführenden Veihalterbachs standen.

Unter und neben den Häusern sammelte sich indes Abfall, der ein Bild vom Leben der Menschen zu jener Zeit vermittelt. Dabei handelt es sich um Keramikscherben, Tierknochen, verbranntes Getreide und weitere alltägliche Gerätschaften.
Römische Brandschüttungsgräber
Am Rand des Ausgrabungsgebiets fanden die Forscher mehrere römische Brandschüttungsgräber aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts. Sie enthielten als Grabbeigaben Keramik, Glasgefäße, Bronzeschmuck und weitere Geräte, die mit dem Leichnam der Verstorbenen auf Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Möglicherweise Familiengrab
Die Archäologen vermuten, dass die Gräber zu einem isolierten Gräberfeld möglicherweise einer einzelnen Familie gehören. Ab dem 1. Jahrhundert bestand in Frick eine kleinstädtische Siedlung, ein so genannter Vicus. Römische Gebäudereste waren in Frick bereits früher gefunden worden, den Gräberfund werteten die Forscher jedoch als unerwartet.

[science.ORF.at/APA/sda, 15.9.05]
 
 
 
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01.01.2010