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Bioinformatiker auf der Suche nach "Individualität"  
  Eine neue Bioinformatik-Forschungsgruppe untersucht die genetischen Ursachen der Individualität. Dafür kommt der Österreicher David Kreil von der Universität Cambridge für fünf Jahre nach Wien.  
Das Projekt wird vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) mit 1,5 Millionen Euro gefördert.
Fruchtfliegen erst nach Generationen "schlau"
Was macht ein Individuum individuell? Man denke an eineiige Zwillinge. Der Bioinformatiker David Kreil (derzeit an der Universität Cambridge) beschäftigt sich mit den genetischen und nicht-genetischen Ursachen von Individualität. David Kreil im ORF-Radio:

"Es ist klar, dass neben den genetischen Einflüssen die Umwelt eine Rolle spielt. Es gibt aber auch andere Einflüsse, abgesehen von der momentanen Umwelt. Z.B. bei der Fruchtfliege: Wenn man mit Fruchtfliegen Experimente zur Verhaltensforschung macht, muss man die Fliegen besser füttern, sonst sind sie einfach zu blöd für die Verhaltensforschung. Man muss sie gute 5 Generationen lang besser füttern, bis man sie für Verhaltensexperimente einsetzen kann. Das zeigt, dass es neben der momentanen Umwelt und den genetischen Einflüssen Informationen gibt, die im Organismus gespeichert werden, die man noch nicht versteht."
Unterschiede auf molekularer Ebene
David Kreil entwickelt Biochips für seine Untersuchungen. Er arbeitet dazu mit der Wiener Universität für Bodenkultur und den Austrian Research Centers Seibersdorf zusammen. "Wir wollen uns ansehen, was die Fruchtfliegen, die genetisch ident sind, auf molekularer Ebene unterschiedlich macht", so Kreil gegenüber Ö1.
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WWTF fördert Bioinformatik
Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) fördert die Bioinformatik mit 3 Millionen Euro. Zwei Forscher werden für 5 Jahre nach Wien geholt - und zwar David Kreil (gebürtiger Wiener, derzeit an der Universität Cambridge), und Arndt von Haeseler (derzeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf).
->   Mehr dazu: Zwei neue Bioinformatik-Gruppen in Wien
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Bioinformatik: Rechnen für Life-Sciences
Die Datenmengen, die bei der biologischen Forschung entstehen - etwa bei Erbgut-Sequenzierungen oder bei Biochip-Analysen - werden immer größer. Genau das setzt die Bioinformatik an: Sie dient zur Bewältigung Datenmengen sowie zur rechnerisch Übeprüfung von Modellen und Theorien.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 15.9.05
->   WWTF
 
 
 
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01.01.2010