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PID aus Gentechnik-Novelle gestrichen  
  Das Gesundheitsministerium nimmt seine Pläne in Sachen Präimplantationsdiagnostik zurück. Die entsprechenden Bestimmungen wurden bereits aus dem Gesetzesentwurf gestrichen.  
Dies bestätigte die Sprecherin von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP), Daniela Reczek, am Donnerstag auf Anfrage der APA.

Die Gentechniknovelle wird nun am Dienstag ohne die Passagen zur Präimplantationsdiagnostik in den Ministerrat eingebracht.
Kein ausreichender Diskussionsprozess
Justizministerin Karin Gastinger (BZÖ) sieht sich nach der Gesprächsrunde mit Behindertenorganisationen in ihrer Haltung zur Präimplantationsdiagnostik bestärkt. "Die PID wird in dieser Gesetzesnovelle nicht drin sein", so Ministeriums-Sprecher Christoph Pöchinger.

Es habe keinen ausreichenden Diskussionsprozess und keine entsprechenden Argumente für die Einführung der PID gegeben. Die Lebenshilfe hatte in der Diskussionsrunde unter anderem damit argumentiert, dass "ein bisschen PID" nicht möglich sei und der Selektion von behindertem Leben damit Tür und Tor geöffnet würde.
Bioethikkommission für teilweise Zulassung
Präimplantationsdiagnostik (PID) ist die Untersuchung von im Labor erzeugten Embryonen vor der Einpflanzung in den Mutterleib. Dabei können mögliche Erkrankungen ebenso festgestellt werden wie das Geschlecht des Kindes.

Die Bioethikkommission der Regierung hat im Juli 2004 vorgeschlagen, PID unter bestimmten Bedingungen zuzulassen.
->   Bioethikkommission für beschränkte PID-Zulassung (19.7.04)
Genetische Defekte erkennen
Der Entwurf des Gesundheitsministeriums hatte vorgesehen, dass Präimplantationsdiagnostik zugelassen wird, wenn nach drei oder mehreren misslungenen Versuchen einer künstlichen Befruchtung der Verdacht besteht, dass der implantierte Fötus wegen eines genetischen Defekts noch während der Schwangerschaft oder bald nach der Geburt stirbt.

In diesen Fällen (nicht jedoch bei Behinderungen wie dem Down Syndrom) hätten bei weiteren Versuchen jene befruchteten Eizellen ausgewählt werden sollen, bei denen der Defekt nicht besteht.

[science.ORF.at/APA, 16.9.05]
Mehr zum Thema Präimplantationsdiagnostik in science.ORF.at:
->   PID: Rechtsanwälte kritisieren Vorgangsweise (2.9.05)
->   Präimplantationsdiagnostik: Aufregung um Novelle (10.8.05)
 
 
 
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01.01.2010