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Med-Uni Wien kauft Spitzen-Tomographen  
  Mit der Anschaffung von Ganzkörper-Magnetresonanz-Tomographen mit Feldstärken von sieben und drei Tesla will die Med-Uni Wien (MUW) in die Weltspitze der Forschung und Diagnostik vorstoßen.  
Weltweit existieren derzeit nur sieben solcher hochauflösender Geräte, in Europa ist es das dritte, teilte die MUW in einer Aussendung mit.

Die Medizin-Uni und Siemens Medical Solutions haben kürzlich eine auf sechs Jahre angelegte Forschungskooperation im Bereich der "Ultrahochfeld-MR-Tomographie" unterzeichnet, das Auftragsvolumen liegt bei rund acht Mio. Euro.
Forschungen ab Ende 2006
Im Herbst soll mit der Errichtung eines eigenen Gebäudes für die neuen Geräte begonnen werden, Ende 2006 sollen sie für die Forschung zur Verfügung stehen.

Mit Hilfe des neuen 7-Tesla-Tomographen können beispielsweise neuronale Aktivitäten im Hirn mit hoher räumlicher Auflösung, Veränderungen des Gelenksknorpels bei Rheuma sowie Leberstoffwechselstörungen bei Zuckerkranken sichtbar und damit untersucht werden.

Außerdem können zahlreiche weitere klinisch-neurologische, -psychiatrische, -kardiologische, abdominelle und orthopädische Problemkreise mit diesem Geräte erstmals in vivo studiert werden.
1,5 Tesla sind Standard
Das 3-Tesla-Gerät soll nach Angaben der MUW die Übertragung der neuesten 7-Tesla-Forschungsergebnisse in den klinisch angewandten Forschungsbereich ermöglichen - was in dieser Kombination laut MUW, die ihre Forschung in diesem Bereich im Exzellenzzentrum "Hochfeld MR" zusammengefasst hat, "weltweit einzigartig" ist.

Heute sind 1,5 Tesla-Geräte Standard, immer öfter werden auch 3-Tesla-Geräte im klinischen Betrieb eingesetzt. Die wenigen 7-Tesla-Tomographen stehen derzeit nur für die Forschung im Einsatz.
32 Tonnen schwerer Magnet, minus 269 Grad
In der Maßeinheit Tesla wird die Stärke des Magnetfeldes gemessen. Jenes im 7-Tesla-Tomographen ist 140.000fach so groß wie das Erdmagnetfeld. Erzeugt wird es von einem drei Meter langen und fast 32 Tonnen schweren Magneten.

Die Magnetspule wird mit Hilfe von 1.700 Liter flüssigem Helium auf minus 269 Grad Celsius gekühlt, um Supraleitung, das widerstandsfreie Fließen des Stroms, zu ermöglichen.

[science.ORF.at/APA, 19.9.05]
->   Funktionelle Magnetresonanztomografie - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010