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Rote Liste gefährdeter Biotope in Österreich  
  Das Umweltbundesamt (UBA) hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Forschern erstmals eine Rote Liste gefährdeter Biotoptypen erstellt. Sie zeigt, wie es um die Bedrohung von Lebensräumen in Österreich steht.  
Moore besonders gefährdet
Der gerade erschienene Band zeigt, das Moore besonders stark gefährdet sind: Von den 24 in Österreich vorkommenden Biotoptypen mussten 20 - das sind rund 83 Prozent - einer Gefährdungskategorie zugeordnet werden. Das heißt, dass diese von hoch spezialisierten Arten besiedelten Lebensräume noch konsequenter als bisher zu schützen sind, erklärte das UBA.
Ebenso bedroht: Äcker und Ruderalfluren
Ebenfalls stark gefährdet sind Äcker und Ruderalfluren. "Hier ist die intensive Landwirtschaft mit ihrem hohen Einsatz von Mineraldüngern und Bioziden der wichtigste Gefährdungsfaktor", sagte Projektleiter Franz Essl. Der starke Rückgang von Kornrade, Kornblume und Co. schlägt sich in der hohen Gefährdung dieser Biotoptypen nieder.
Hochgebirgsrasen mit besseren Aussichten
Relativ gering gefährdet sind hingegen die meisten Biotoptypen der Hochgebirgsrasen, Zwergstrauchheiden und der Geomorphologisch geprägten Biotoptypen, zu denen z.B. Felswände gehören. Diese befinden sich entweder in hohen Lagen der Alpen oder an weitgehend unzugänglichen und daher nur selten gefährdeten Standorten.

Dennoch, Ausnahmen gibt es auch hier. "So sind etwa Binnendünen, wie sie ehemals in Ostösterreich vorgekommen sind, heute völlig durch Aufforstung und Umackern vernichtet und viele der an diese Extremlebensräume angewiesenen Tier- und Pflanzenarten aus Österreich verschwunden", erklärte Maria Tiefenbach, Leiterin der Abteilung Naturschutz am UBA.

[science.ORF.at/APA, 20.9.05]
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01.01.2010