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EU-Kommission hält an Embryonenforschung fest  
  Trotz Kritik aus dem Europaparlament hält die EU-Kommission an ihrem bisherigen Vorgehen zur Finanzierung von embryonaler Stammzellenforschung in den EU-Mitgliedstaaten fest.  
Wie aus Kommissionskreisen am Dienstag in Brüssel verlautete, wird die EU-Behörde in ihrem für Mittwoch erwarteten Umsetzungsvorschlag für das siebente Forschungsrahmenprogramm weiterhin eine "Fall zu Fall"-Prüfung derartiger Projekte durch einen Regelungsausschuss vorsehen, in dem die Experten der EU-Staaten vertreten sind.

Dies bedeutet, dass auch in Zukunft die Embryonenforschung mit Geldern aus dem EU-Rahmenprogramm unterstützt werden kann. Bisher erhielten allerdings erst zwei derartige Projekte Grünes Licht von dem Regelungsausschuss.
2003 keine Einigung erzielt
2003 hatten sich die EU-Staaten nicht auf gemeinsame Regeln für die embryonale Stammzellenforschung einigen können.

Während in Österreich die Herstellung von embryonalen Stammzellen gesetzlich verboten ist, ist dies etwa in Großbritannien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Spanien und den Niederlanden erlaubt. Auch in Litauen und Polen ist die embryonale Stammzellenforschung verboten.
->   EU-Stammzellenforschung: Erneut keine Einigung (3.12.03)
EVP-Abgeordnete verlangten Haltungsänderung
73 EU-Abgeordnete haben in einem am Dienstag von der Europäischen Volkspartei (EVP) veröffentlichten Brief EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso zu einer Haltungsänderung aufgerufen.

Es sei "absolut inakzeptabel, dass dass eine ethisch so kontroversielle Forschung von allen EU-Steuerzahlern finanziert werden soll", heißt es in dem Schreiben.
Festhalten auch am autonomen Forschungsrat
Die Kommission will in ihrem Vorschlag für das siebente Forschungsrahmenprogramm am Mittwoch auch an der Schaffung eines autonomen Europäischen Forschungsrates festhalten, wie es am Dienstag in Kreisen der EU-Behörde hieß.

Dem Vernehmen nach haben sich Italien, Schweden und Deutschland kritisch zu einem solchen Gremium geäußert, da es den nationalen Einfluss bei der Projektauswahl deutlich einschränken würde.
Verdoppelung der Forschungsausgaben
Für das siebente Forschungsrahmenprogramm von 2007 bis 2013 hat die EU-Kommission Ausgaben in Höhe von insgesamt 68 Mrd. Euro (in Preisen von 2004) vorgeschlagen. Dies entspricht einer Verdoppelung der bisherigen Ausgaben.

Über die endgültige Summe müssen sich die Mitgliedstaaten aber erst im Rahmen ihrer Budgetverhandlungen einigen. Der EU-Forschungsrat soll sich aus 22 wissenschaftlichen Experten zusammensetzen. Er soll allerdings nur über die Vergabe von 40 Prozent der für das Rahmenprogramm vorgesehenen Mittel entscheiden, 60 Prozent sind für zwischenstaatliche Kooperationsprojekte vorgesehen.

[science.ORF.at/APA, 21.9.05]
Mehr zum siebten Forschungsrahmenprogramm in science.ORF.at:
->   EU-Kommission will Forschungsausgaben verdoppeln (5.4.05)
->   Europäische Kommission
->   Europäisches Parlament
 
 
 
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01.01.2010