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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Heiße Sommer reduzieren Pflanzenwachstum  
  Der heiße und trockene Jahrhundertsommer 2003 hat nach Erkenntnissen französischer Forscher das Wachstum von Pflanzen in Europa um etwa 30 Prozent reduziert. Dies habe zur Verstärkung des Treibhauseffekts geführt, weil die Pflanzen entsprechend weniger Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufgenommen haben.  
Dies berichten Wissenschaftler um Philippe Ciais vom Pariser Klima- und Umweltforschungsinstitut LSCE.
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Die Studie "Europe-wide reduction in primary productivity caused by the heat and drought in 2003" von Ph. Ciais erschien im Fachjournal "Nature" (Bd. 437, S. 529-33).
->   Nature
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Widerspruch zu herkömmlichen Klimamodellen
Diese Erkenntnis auf der Grundlage von Computermodellen widerspricht zahlreichen Klimamodellen, die in der Regel bei einer globalen Erwärmung ein verstärktes Pflanzenwachstum und längere Wachstumsperioden voraussagen.

Die Hitzewelle 2003 mit dem wärmsten Monat August seit Beginn der Messungen und Temperaturen bis zu 40 Grad löste gewaltige Waldbrände aus und führte zum Tod von etwa 35.000 Menschen.
Freisetzung statt Abbau von Kohlendioxid
"Geringe Niederschläge in Osteuropa in Verbindung mit extrem hohen Temperaturen in Westeuropa behinderten das Pflanzenwachstum so stark wie noch nie in den vergangenen 100 Jahren", schreiben die Forscher.

Sie warnen davor, dass angesichts dieser Erkenntnisse bei Trockenheiten in Zukunft der Klimawandel beschleunigt würde, weil die Ökosysteme "Kohlendioxid produzieren statt es abzubauen".
Klimawandel verändert Luftdruck
Eine andere soeben in "Nature" (Band 437, S. 496) erschienene Studie weist indessen nach, dass auch der Einfluss des Klimawandels auf das Wetter bislang unterschätzt worden sei.

Es sei nämlich nicht nur die Temperatur betroffen, sondern auch der Luftdruck, schreibt Nathan P. Gillett von der University of East Anglia. Letzterer sei etwa im Winter der nördlichen Hemisphäre im Bereich der Arktis geringer geworden und habe sich im Bereich der Subtropen erhöht.

Das habe wiederum in den letzten drei Jahrzehnten in Europa und Asien zu wärmeren Wintern geführt und die Niederschläge deutlich verändert. Im diesem Zeitraum nahmen die Regenfälle in Schottland um 60 Prozent zu, während sie in Spanien um den selben Betrag geringer wurden.

[science.ORF.at/dpa, 21.9.05]
 
 
 
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01.01.2010