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Viele Frühgeburten wären zu verhindern  
  Laut Statistik Austria sind Gesamtzahl und Anteil der Frühgeburten in den vergangenen Jahren in Österreich etwa gleich geblieben. Sie könnten aber mit einem einfachen Maßnahmenbündel reduziert werden.  
Die nun von Experten geforderten Maßnahmen beinhalten: Infektionsscreening bei den Schwangeren, frühe Ultraschalluntersuchung sowie Nikotin- und Alkoholverzicht in der Schwangerschaft.
"Früh" heißt: vor der 37. Schwangerschaftswoche
Uwe Lang, Vorstand der Universitäts-Frauenklinik in Graz: "Von Frühgeburt sprechen wir bei einer Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche. Die größten Probleme aber machen die Frühgeburten, die zwischen der 23. und der 32. Schwangerschaftswoche auftreten."
Leid und Folgekosten
Frühgeburten verursachen oft enormes Leid von Kindern und Eltern sowie hohe Folgekosten. Der Wiener Sozialmediziner Bernhard Schwarz vom Karl-Landsteiner-Institut für Gesundheitsökonomie:

"Eine Studie aus England, in der 100.000 Neugeborene zehn Jahre lang beobachtet wurden, hat eindrucksvoll belegt, dass für diese frühgeborenen Kinder erheblich mehr Ressourcen aufgewendet werden müssen. Die Ergebnisse für die 'jüngsten' Frühchen lagen bei den Spitalsaufenthalten um 130 Prozent, bei der Aufenthaltsdauer um 77 Prozent und bei den Behandlungskosten um unglaubliche 443 Prozent höher als bei den reif geborenen Kindern."
Gründe: Infektionen, Nikotin- und Alkoholkonsum
Infektionen der Schwangeren, In-vitro-Schwangerschaften, ein laut den Fachleuten nicht mehr adäquates Untersuchungsprogramm beim Mutter-Kind-Pass sowie Nikotin- und Alkoholkonsum während der Schwangerschaft sind die größten Ursachenkomplexe für Frühgeburten.
Forderungskatalog
Daher die fordern die Experten um Peter Husslein, Chef der Universitäts-Frauenklinik in Wien, ein Infektionsscreening bei Schwangeren, die Betreuung von Frauen mit Risiko-Schwangerschaft und drei Ultraschall-Untersuchungen in der 10., 20. und 30 Schwangerschaftswoche (Erweiterung um eine Untersuchung in der Frühschwangerschaft).

Außerdem fordert man eine Begrenzung der bei der In-vitro-Fertilisationen eingesetzten Embryonen sowie einen konsequenten Nikotin- und Alkoholverzicht der Schwangeren.

[science.ORF.at/APA, 22.9.05]
 
 
 
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01.01.2010