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Gleiche Inhaltsstoffe bei Gen- und Naturerdäpfeln  
  Gen-Erdäpfel und naturbelassene Früchte unterscheiden sich nur anhand der gentechnisch eingebauten Inhaltsstoffe. Befürchtungen, Gen-Lebensmittel könnten sich grundlegend verändern, seien unberechtigt.  
Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler vom Potsdamer Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie zusammen mit Kollegen der Universität von Wales in Aberystwyth.
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Die Studie " Hierarchical metabolomics demonstrates substantial compositional similarity between genetically modified and conventional potato crops" von John Draper und Kollegen ist in den " Proceedings of the National Academy of Sciences" erschienen (doi:10.1073_pnas.0503955102).
->   Zu den Proceedings
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Fruktane sollen sich günstig auf Darmflora auswirken
Die Forscher hatten gentechnisch veränderte Erdäpfel der Sorte Desirée, die stark erhöhte Mengen des Mehrfachzuckers (Polysaccharids) Inulin enthielten, mit fünf konventionellen Kartoffelsorten verglichen.

Inulin ist ein Zucker aus der Klasse der Fruktane, also Polysacchariden, die aus Fruktose (Fruchtzucker) zusammengesetzt sind. Die normale Stärke ist dagegen aus Glucose (Traubenzucker) aufgebaut.

Die Fruktane werden im Lebensmittel zu den Ballaststoffen gerechnet und sollen sich günstig auf die menschliche Darmflora auswirken.
Nur höherer Inulin-Gehalt festgestellt
Hauptergebnis der Studie: Die gentechnisch veränderten Früchte liegen in ihrer Zusammensetzung im gleichen Schwankungsbereich wie die fünf konventionellen Sorten Agria, Désirée, Granola, Linda und Solara.

Ausnahme ist der höhere Gehalt an inulinähnlichen Polysacchariden. Neue, unerwartete Inhaltsstoffe konnten nicht festgestellt werden.
->   Zum Thema Fruktan-Erdäpfel
Keine Untermauerung für Befürchtungen
In der Diskussion über gentechnisch veränderte Lebensmittel wird immer wieder die Befürchtung geäußert, das Pflanzen neben der erwünschten gentechnischen Veränderung auch andere neue, unerwünschte Inhaltsstoffe enthalten könnten.

Diese Befürchtungen konnte durch die Studie nicht untermauert werden, teil die Max-Planck-Gesellschaft in einer Aussendung mit.

[science.ORF.at/mpg, 26.9.05]
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01.01.2010