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Bakterien und Pilze töten Reispflanzen  
  Ein Zusammenspiel von Bakterien und Pilzen endet für Reispflanzen tödlich. Einer Studie zufolge beherbergt ein Pilz, der die Wurzeln von jungem Reis befällt, eine für die Pflänzchen giftige Bakterienart.  
Diese Erkenntnis ist nach Angaben des Leibniz-Institutes für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie in Jena ein Durchbruch für das Bekämpfen der Reiskeimlingsfäule.

Den Wissenschaftern sei es gelungen, die im Pilz lebenden Bakterien mit einem Antibiotikum zu abzutöten. "Der Pilz verlor dadurch seine Gefährlichkeit für den Reis", berichtet das Institut.
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Die Studie "Pathogenic fungus harbours endosymbiotic bacteria for toxin production" von Laila P. Partida-Martinez und Christian Hertweck erschien im Fachjournal "Nature" (Bd. 437, S. 884; doi: 10.1038/nature03997).
->   Zur Studie
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Rhizoxin macht Reis den Garaus
Bild: Christian Hertweck
Die Jenaer Forscher Christian Hertweck und Laila Partida-Martinez berichten, dass die Bakterien das tödliche Pflanzengift Rhizoxin bilden. Bisher war angenommen worden, dass der Pilz das Gift bildet. Reis ernährt weltweit mehr Menschen als jede andere Kulturpflanze.

Das Zusammenleben zweier Organismen - die Symbiose - ist in der Natur ein weit verbreitetes Phänomen. Die Forscher beschreiben in ihrer Studie den ersten Fall, in dem Pilz und die in dessen Mycel lebenden Bakterien (Bild rechts, grün fluoreszierend) ein Team bilden, um an Nährstoffe zu gelangen.

Die bisher bekannteste Symbiose von Pilzen und Bakterien ist das Getränk Kombucha. In diesem Fall hat die Gemeinschaft aber keine tödlichen Folgen für einen Dritten; wie bei der nun untersuchten Reiskeimlingsfäule, die erhebliche Schäden in der Landwirtschaft verursacht.

[science.ORF.at/dpa/idw, 6.10.05]
->   Hans-Knöll-Institut, Jena
 
 
 
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01.01.2010