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Schwangerschaft: Blutzuckerwert überprüfen  
  Jede schwangere Frau sollte ihren Blutzuckerwert kennen, besonders wenn sie übergewichtig ist: In Österreich erkranken etwa zehn Prozent der werdenden Mütter an Schwangerschaftsdiabetes.  
Die Wiener Fachärztin Alexandra Kautzky-Willer warnt vor den mit mitunter gefährlichen Folgen. Denn bei etwa fünf Prozent der Mütter bleibt der Diabetologin zufolge die Stoffwechselstörung nach der Entbindung bestehen, die restlichen 95 Prozent haben zeitlebens ein erhöhtes Diabetes-Risiko, bis zu 50 Prozent erkranken in den kommenden zehn Jahren.

Auch die Kinder leben mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, später selbst zu erkranken.
Bis dato keine Zahlen zur Thematik
In einer laufenden Multicenter-Studie des Austrian Gestational Diabetes Projects (AGDP) beschäftigt sich die Medizinerin mit der Häufigkeit des Schwangerschaftsdiabetes in heimischen Schwerpunktspitälern.

"Diese Studie ist klinisch sehr wichtig, da bis dato keine Zahlen zu dieser Thematik vorliegen", sagte Kautzky-Willer. "Erste Analysen zeigten eine alarmierende Häufigkeit: Bestehen ein oder mehrere Risikofaktoren, entwickeln nahezu 50 Prozent der untersuchten Schwangeren Gestationsdiabetes."
Risikofaktoren: Beinahe die Hälfte erkrankt
Untersucht wurden 1.479 Frauen mit einem oder mehreren Risikofaktoren. In dieser Gruppe erkrankten nach den Kriterien der österreichischen und deutschen Diabetesgesellschaft 46 Prozent der Schwangeren, in der Vergleichsgruppe mit 168 Frauen ohne Risikofaktoren waren es 28 Prozent.
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Risikofaktoren
Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören Übergewicht der Mutter, Bluthochdruck, Diabetes in der Familie und vorherige Fehl- und Totgeburten. Ein erhöhtes Risiko haben auch Frauen, die bereits ein Kind mit einem Geburtsgewicht von über 4.000 Gramm geboren haben und Frauen, die älter als 30 Jahre sind.
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Glukosebelastungstest wird angeraten
"Alle schwangeren Frauen sollten zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche einen Glukosebelastungstest machen lassen", rät Kautzky-Willer.

Wird der Diabetes erkannt und gut eingestellt, lassen sich die Risiken für Mutter und Kind minimieren.

[science.ORF.at/APA, 7.10.05]
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01.01.2010