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Osteoporose: Prävention durch Sport möglich  
  Von Osteoporose sind in Österreich zumindest 450.000 Menschen betroffen. Anlässlich des Welt-Osteoporose-Tages (20. Oktober) verwiesen Fachleute auf die Wichtigkeit der Prävention durch Sport.  
Risikofaktoren: Bewegungsmangel und Gene
"Mangelnde Bewegung ist ein Teil der Risikofaktoren. Der stärkste Risikofaktor sind zwar genetische Bedingungen, doch bis zum 25. Lebensjahr können wir beim Knochenaufbau etwas tun. Wir spüren die Krankheit nicht.

Wenn eine Fraktur kommt, ist sie aber schon sehr fortgeschritten", sagte Elisabeth Preisinger, Leiterin der Abteilung für Physikalische Medizin am Krankenhaus Hietzing, bei einer Pressekonferenz in Wien.
Dritthäufigste Erkrankung in Europa
Der sich vor allem im höheren Lebensalter durch Oberschenkelhals-, Wirbelkörper- und Unterarmbrüche (Stürze) samt erheblicher Invalidität bemerkbar machende Knochenschwund ist ein Europa die dritthäufigste Erkrankung.

Jährlich erleiden rund 1,7 Millionen Menschen einen Oberschenkelhalsbruch (Österreich: jährlich rund 12.000), in den Europa sind es 400.000. 40 Prozent aller Frauen über 50 sind gefährdet, jeder achte Europäer erleidet in seinem Leben einen Osteoporose-bedingten Wirbelkörpereinbruch.
Regelmäßiges Hüpfen hilft Kindern
In diesem Jahr steht der Welt-Osteoporose-Tag im Zeichen der Bewegung als eine der besten Prophylaxemaßnahmen. Elisabeth Preisinger: "Bei Kindern gibt es Studien, bei denen regelmäßiges Spring- und Hüpftraining bewirkte, dass sie um vier Prozent mehr Knochen aufbauten."

Mehr Knochendichte im frühen Erwachsenenalter schützt über viele Jahre hinweg, weil ein "Polster" vorhanden ist.
Medikamenten-Behandlung
Medikamentös wird die Osteoporose mit verschiedenen Strategien behandelt: Ursprünglich aus der Waschmittelindustrie stammende Bisphosphonate hemmen den Knochenabbau.

Gentechnisch erzeugte Parathormon fördert die Funktion der Knochen-aufbauenden Zellen (Osteoblasten). Strontium-Ranelat blockiert einerseits die Knochen-abbauenden Zellen (Osteoklasten), andererseits fördert es die Osteoblasten.
Kassa zahlt nicht alles
Das derzeitige Manko mit Strontium-Ranelat in Österreich laut dem Wiener Spezialisten Heinrich Bröll: "Strontium-Ranelat ist überall in Europa, zum Beispiel auch in der Slowakei, frei verschreibbar. Bei uns raufen wir noch mit Hauptverband der Sozialversicherungsträger darum, dass das Medikament (auf Kassenkosten, Anm.) auch bei uns zur Verfügung steht."

[science.ORF.at, 12.10.05]
->   Welt-Osteoporose-Tag (Apothekerkammer)
->   Mehr über Osteoporose im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010