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Alter, vogelähnlicher Raubsaurier aufgetaucht  
  Einen mit 90 Millionen Jahren extrem alten, vogelähnlichen Raubsaurier haben Forscher in Argentinien entdeckt. Der Fund belegt, dass erste Vertreter der Fleisch fressenden, zweifüßigen Dromaeosaurier wesentlich früher lebten, als bislang angenommen. Der neue Saurier namens Buitreraptor gonzalezorum hatte in etwa die Größe eines Hahnes.  
Das Skelett deute bereits auf die enge Verwandtschaft mit Vögeln hin, berichtet ein internationales Forscherteam um Peter J. Makovicky vom Field Museum in Chicago.
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Die Studie "The earliest dromaeosaurid theropod from South America" von Peter J. Makovicky et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Band 437, S. 1007-11; doi: 10.1038/nature03996).
->   Nature
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Dromaeosaurier älter als gedacht
 
Bild: John Weinstein/The Field Museum

Der neue Fund lasse den Schluss zu, dass frühe Formen aus der Gruppe der Dromaeosaurier sogar schon im Jura-Zeitalter vor bis zu 180 Millionen Jahren auftraten, schreiben die Forscher.

Bisher dachten Wissenschaftler, dass diese Dino-Gruppe, zu der auch der gefährliche Jagdsaurier Velociraptor gehört, erst in der Kreidezeit aufgetaucht sei, die vor 65 Millionen Jahren endete.

Bild oben: Skelettrekonstruktion von Buitreraptor gonzalezorum
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Velociraptoren: Krallen doch nicht so gefährlich
Die aus "Jurassic Park" bekannten Velociraptoren zeichnen sich unhter anderem durch Furcht erregende Klauen aus, die sie an ihren Füßen tragen. Wie Forscher um Phillip Manning von der Universität Manchester nun herausgefunden haben, dienten diese Klauen lediglich zum Festhalten der Beute, nicht aber um sie aufzuschlitzen.
->   Zur Studie (sobald online)
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Gut im Laufen und Zupacken
Bild: Jorge Gonzalez/The Field Museum
Die langen Beine von Buitreraptor gonzalezorum lassen auf einen schnellen Läufer schließen, und die muskulösen Schultern deuten auf die Fähigkeit hin, Beutetiere zu packen und festzuhalten. An jedem Fuß saß zudem eine scharfe Kralle.

Das Gabelbein war besonders groß und gewölbt, die vorderen Extremitäten erinnern an Flügel und das Becken entsprach dem heutiger Vögel (siehe Illustration rechts).

Die versteinerten Knochen waren im vergangenen Jahr von den argentinischen Paläontologen Sebastián Apesteguía und Federico Agnolin sowie dem US-Forscher Peter Makovicky vom The Field Museum for Natural History in Chicago im Nordwesten Patagoniens gefunden worden.

Der Name des Sauriers stammt von dem Fundort La Buitrera etwa 1000 Kilometer südwestlich von Buenos Aires. Patagonien ist ähnlich wie die Gobi-Wüste in China eine der wichtigsten Fundstätten für Dinosaurierskelette.
Frühformen bereits auf Urkontinent Pangäa
Der Fund erlaube auch neue Einblicke in die Dynamik und Eigenarten der Evolution. Frühe Formen der Dromaeosaurier hätten bereits den Urkontinent Pangäa bevölkert.

Nach dem Auseinanderdriften der Landmassen hätten sie sich jedoch auf Gondwana, zu dem das heutige Südamerika, Afrika, Australien, Indien und die Antarktis gehörten, sowie auf Laurasia, das aus Nordamerika, Europa und großen Teilen Asiens bestand, unterschiedlich entwickelt.

[science.ORF.at/dpa, 12.10.05]
->   science.ORF.at-Archiv zu Dinosauriern
 
 
 
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01.01.2010