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Küchen-Archäologie: Nudeln chinesische Erfindung  
  Die mit 4.000 Jahren ältesten Nudeln der Welt haben Forscher am Gelben Fluss in China entdeckt. Dies sei ein weiterer Hinweis dafür, dass Nudeln weder in Italien noch in Arabien entwickelt wurden.  
Die Hirse-Nudeln aus der Jungsteinzeit seien gelb und mehr als 50 Zentimeter lang gewesen. Ihr Durchmesser habe 0,3 Zentimeter betragen, berichtet ein chinesisch-britisches Forscherteam.
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Die Studie "Culinary archaeology: Millet noodles in Late Neolithic China" von Houyuan Lu et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Band 437, S.967-8; doi: 10.1038/437967a).
->   Zum Abstract der Studie
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Ähnlichkeit zu La-Mian-Nudeln
 
Bild: K.B.K. Teo, E. Minoux et al./Nature

Die Mahlzeit erinnere an heute noch per Hand gefertigte, traditionelle La-Mian-Nudeln, schreibt das Team um Tung-Sheng Liu von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking (siehe Bild oben: der weiße Streifen markiert einen Zentimeter). Die Ausgrabungsstätte Lajia am Gelben Fluss im Nordosten Chinas wird seit 1999 untersucht.

Die alte Schale mit Nudeln lag in einer drei Meter dicken Erdschicht vergraben. Die Forscher nehmen an, dass ein Erdbeben oder eine katastrophale Flut die Siedlung vor 4000 Jahren zerstört haben könnte. Wahrscheinlich sei Hirse das erste angebaute Getreide in dieser Region gewesen.

In mehreren Teilen der Erde sind Nudelgerichte seit mindestens 2000 Jahren bekannt. Die meisten werden heute jedoch mit Weizen hergestellt.

[science.ORF.at/dpa, 13.10.05]
 
 
 
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01.01.2010