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Neues Gewebe in Minutenschnelle  
  Die Kultivierung von menschlichem Gewebe im Labor dauert bisher mehrere Wochen, dabei wäre für Transplantationen ein höheres Tempo viel besser. Forscher berichten nun von einem neuen "Instant-Gewebe".  
Robert Brown und seine Kollegen vom University College in London haben eine Methode entwickelt, welche die Produktionsdauer des neuen Gewebes auf 35 Minuten reduzieren könnte.

Wie BBC Online berichtet, wird dabei dem Ausgangsmaterial einfach das Wasser entnommen.
Collagen wird Wasser entzogen
Zurzeit werden etwa für Hauttransplantationen Zellgerüste im Labor hergestellt. Bis sie das gewünschte Gewebe liefern, können bis zu zwölf Wochen vergehen.

Brown und seine Kollegen haben nun mit Collagen experimentiert, dem wesentlichen Protein von Haut, Knochen und Sehnen.

Durch eine Wasser entziehende Technik, die sie "plastic compression" nennen, konnten sie es in rund einer halben Stunde herstellen, zudem war es fester als sein natürliches Pendant.
Therapiefähigkeit noch zu testen
Wie Brown gegenüber der BBC ankündigte, besteht der nächste Schritt darin, zu schauen, ob die Methode zur Heilung von verletztem Gewebe verwendet werden kann.

Ziel ist es einen schnellen, kostengünstigen und automatischen Prozess zu schaffen, welcher der plastischen Chirurgie feste Gewebe zur Verfügung stellt.

Zu der neuen Methode soll im Oktober eine Studie im Journal "Advanced Functional Materials" erscheinen.

[science.ORF.at, 17.10.05]
->   Collagen
->   BBC Online
->   Advanced Functional Materials
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01.01.2010