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Neue Leitlinien zur Osteoporose vorgestellt  
  Sozialversicherungsträger, Ärzte- und Apothekerkammer sowie Pharmaindustrie haben am Montag die zweite Auflage einer Diagnose- und Behandungsleitlinie zur Osteoporose vorgestellt.  
Künftig sollen Risikopersonen früher und zielgenauer identifiziert werden, hieß es am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Einige Änderungen seit 2000
Das Osteoporose-Leitlinien-Papier ist schon das elfte der Initiative "Arznei&Vernunft", die von den großen "Spielern" des österreichischen Gesundheitswesens - speziell vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger und der Pharmig (Vereinigung der pharmazeutischen Industrie Österreichs) erstellt wurde.

Seit 2000, als die erste Leitlinie zum Thema Knochenschwund erschien, haben sich die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zum Teil tief greifend geändert.
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Ö1-Radiodoktor zu Osteoporose
Auch der Ö1-Radiodoktor widmet sich am Montag, dem 17. Oktober, dem krankhaften Knochenschwund (14.20 Uhr, Radio Österreich 1).
->   Mehr dazu in oe1.ORF.at
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Zeitpunkt der Diagnose entscheidend
Susanne Sieghart von der 2. Medizinischen Abteilung am Kaiserin Elisabeth Spital in Wien hat federführend an der neuen Leitlinie mitgearbeitet.

"Es kommt darauf an, dass die richtigen Patienten zum richtigen Zeitpunkt erfasst und dann im Bedarfsfall auch die wirksamen Medikamente bekommen", sagte die Spezialistin.
Erfassung von mehreren Faktoren
Während 1999 noch die Knochendichte-Messung per Röntgen faktisch der alleinige Diagnosefaktor war, soll jetzt die Erfassung von Gewicht, Alter, Umweltfaktoren etc. zu einer besseren Identifikation von Gefährdeten oder Betroffenen führen.
Neue Präparate
Mit Bisphosphonaten, Parathormon und Strontiumranelat stehen nunmehr - neben Vitamin D und Kalzium - wesentlich bessere Möglichkeiten zur Behandlung als noch vor 15 Jahren zur Verfügung.

Strontiumranelat wird allerdings derzeit - obwohl in der Leitlinie schon enthalten - nur in Ausnahmen von den Krankenkassen bewilligt.
Genetik und Lebensumstände
Josef Probst, Generaldirektor-Stellvertreter des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger: "Wir wollen mit diesen Leitlinien den Stand des Wissens und nicht persönliche Meinungen oder standespolitische Interessen wiedergeben."

Neben einer möglichen genetischen Belastung sei die Osteoporose ein Beispiel für Krankheiten, die mit den Lebensumständen zusammen hingen.

[science.ORF.at/APA, 17.10.05]
->   Mehr zu dem Thema in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010