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Entwicklungsländer brauchen leistbare Arzneien  
  Millionen Menschen vor allem in Entwicklungsländern sterben alljährlich an Infektionskrankheiten, obwohl viele dieser Krankheiten gut behandelbar sind. Denn häufig fehlen Medikamente und medizinisches Personal.  
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ruft daher Österreichs Regierung auf, während der EU-Präsidentschaft für mehr Unterstützung der betroffenen Länder zu sorgen.
Behandlungsstandards wie vor 40 Jahren
Kala Azar zum Beispiel ist eine von Fliegen übertragene Infektionskrankheit, von der jedes Jahr rund eine halbe Million Menschen betroffen ist und die unbehandelt in den meisten Fällen tödlich endet.

Da die Krankheit in den Industrieländern kaum vorkommt, wird sie dort auch weitgehend ignoriert, sagt Anton Petter von Ärzte ohne Grenzen.

Die Folge: "Für Kala Azar haben wir ein Medikament, das aus den 40er Jahren stammt. Die Behandlung aus den 40er Jahren bedeutet ein Monat stationäre Therapie und für die Diagnose müssen wir in die Milz stechen."
Kampagne für Forschung
Ärzte ohne Grenzen startet jetzt eine Kampagne, mit der die österreichische Regierung aufgefordert werden soll, im kommenden Halbjahr der EU-Präsidentschaft auf europäischer Ebene für mehr Aufmerksamkeit für diese so genannten vernachlässigten Krankheiten zu sorgen, sagt Petter.

Denn unter Österreichs Präsidentschaft soll über die EU-Forschungsbudgets für die Jahre 2007 bis 2013 entschieden werden. Derzeit würden Krankheiten wie Bilharziose, Schlafkrankheit oder eben auch Kala Azar in den EU-Forschungsbudgets vollkommen vergessen, kritisiert der Sprecher von Ärzte ohne Grenzen.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft, 19.10.05
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01.01.2010