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Fische können durch Lärm schwerhörig werden  
  Fische sind weder stumm - wie ein Sprichwort behauptet - noch taub. Die Tiere erleiden bei Lärm erheblichen Stress und können sogar Gehörschäden davontragen, haben Wiener Biologen herausgefunden.  
Hirnströme abgeleitet
Um Fragen rund um das Thema Fische und Lärm beantworten zu können, haben die Forscher um Friedrich Ladich von der Uni Wien Methoden entwickelt, wie die Hirnströme von Fischen abgeleitet und untersucht werden können, ohne dass man operative Eingriffe an den Tieren vornimmt.

Weiters setzten die Biologen auf Messungen von bekannten Stress-Hormonen - etwa Cortisol - in den Ausscheidungen.
Beschallung führt zu Hörverlusten
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung können viele europäische Süßwasserfische ausgezeichnet hören. Sie besitzen mit den so genannten Weberschen Knöchelchen einen ähnlichen Hörapparat wie Säugetiere. In älteren Untersuchungen wurden den Tieren diese Knöchelchen entfern, was das Hörvermögen stark beeinträchtigte.

Es zeigte sich, dass die Beschallung mit hohen Lärmpegeln zu Hörverlusten bei Fischen führen kann. Auch die Fähigkeit, Details zu hören, nimmt ab, berichteten die Forscher. Etwa Schiffslärm, im Aquarium künstlich erzeugt, führte zu einem Anstieg der Cortisol-Konzentration im Wasser.

Während eines Bootsrennens auf dem Traunsee maßen die Bio-Akustiker die Belastung für die Fische. Es zeigte sich, dass gut hörende Arten den Lärm bis auf eine Entfernung von 300 Metern wahrnehmen können.

[science.ORF.at/APA, 21.10.05]
->   Website von Friedrich Ladich (Uni Wien)
 
 
 
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01.01.2010