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"Trafo" fördert transdisziplinäre Forschung  
  Zwölf Projekte werden im neuen Forschungsprogramm "Transdisziplinäres Forschen Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften" (Trafo) des Bildungsministeriums gefördert.  
Auf Grund einer Empfehlung des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) stehen aus den Forschungssondermitteln der Regierung 3,4 Mio. Euro (2004 bis 2006) zur Verfügung, "um transdisziplinäres, problem- und lösungsorientiertes Forschen zu stimulieren".
Die zwölf Projekte
Die am Montagabend präsentierten Trafo-Forschungsprojekte umfassen die Themen:

- "Informed Consent zwischen Biomedizin und Gesellschaft" (Institut für Wissenschaftsforschung, Uni Wien),
- "Forschungszentrum für geteilte Inkompetenz" (XPERIMENT! Arbeitsgruppe für das Experimentieren mit wissenschaftlichen Ideen),
- "Daseinsvorsorge im ländlichen Raum" (Rosinak&Partner ZT GmbH/NPO Institut),
- "EU Social Law in Central and Eastern Europe" (IHS),
- "Modellbildung und Praktiken transdisziplinären Forschens" (Uni Klagenfurt/IFF),
- "Das Bildnis eines behinderten Mannes" (Uni Innsbruck/Institut für Erziehungswissenschaften und KHM Schloss Ambras),
- "GenderGAP in der EU-Agrarpolitik" (IFF),
- "Film-Gedächtnis-Politik" (Institut für Politikwissenschaft/Uni Wien),
- "MitarbeiterInnengesundheit im Spital" (Boltzmann-Institut für Medizin- und Gesundheitssoziologie),
- "Wissensbilanz Österreich (KMA Knowledge Management Associates GmBH/Department of International Management),
- "Ethische Entscheidung im Alten- und Pflegeheim" (IFF) und
- "flexible@art" (Kunst-Uni Linz).
Zusammenarbeit im Mittelpunkt
Entwickelt wurde Trafo auf Grund des Problems, dass Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) in der entstehenden Wissens- und Lerngesellschaft zwar eine zentrale Rolle spielen, komplexe gesellschaftliche Herausforderungen sich aber nicht mit dem Wissen und den Methoden einzelner Disziplinen lösen lassen, sondern nur in ihrem Zusammenwirken.

Notwendig dafür ist es auch, unterschiedliche Gruppen der Zivilgesellschaft als potenzielle Nutzer von Forschungsergebnissen mit einzubeziehen - für solche Formen der Zusammenarbeit von Forschern, Wirtschaft, Medien, Politik und NGOs fehlen aber vielfach noch die theoretischen, methodischen und methodologischen Grundlagen. Diese soll Trafo liefern.
"Trans" will viele Wissensformen einbeziehen
"Transdisziplinarität" meint im Unterschied zu "Multi- und Interdisziplinarität" mehr als einen Dialog zwischen Forschern unterschiedlicher Disziplinen, die diesen Erfahrungsaustausch dann in die eigenen Arbeiten einfließen lassen (Multidisziplinarität) bzw. inner-wissenschaftlich fachübergreifende Forschungsansätze entwickeln (Interdisziplinarität).

Transdisziplinarität geht dagegen von einem problemorientierten und partizipatorischen Ansatz aus und bezieht nicht nur Vertreter akademischer Wissenschaften ein, sondern auch andere Wissensformen. Im Mittelpunkt von Trafo stehen nicht nur die Ergebnisse, sondern vor allem der transdisziplinäre Forschungsprozess selbst.

[science.ORF.at/APA, 24.10.05]
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01.01.2010