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Ignaz-Lieben-Preis geht an Chemiker Ronald Micura  
  Die im Vorjahr wieder belebte älteste Auszeichnung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), der Ignaz-Lieben-Preis, geht heuer an den in Innsbruck lehrenden Chemiker Ronald Micura (35).  
Dies teilte die ÖAW in einer Aussendung mit. Micura erhält den mit 18.000 Dollar (14.990 Euro) dotierten Preis "in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiet der RNA-Chemie". Die Verleihung erfolgt am Freitag (4. November).
Auszeichnung für Nukleinsäuren-Forschungen
In seinen Forschungsarbeiten beschäftigt sich Micura mit der chemischen Biologie von Nukleinsäuren. Im Besonderen gilt sein Interesse der Erforschung der Einflüsse von modifizierten Nukleosiden, den Grundbausteinen der Nukleinsäuren, auf die Struktur und Funktion von Ribonukleinsäuren (RNA).

Dabei entstandene innovative RNA-Synthesemethoden sind zum Beispiel für die Entwicklung von Nukleinsäure-Therapeutika von Bedeutung.
Ältester Preis der ÖAW
Der von der Bankiersfamilie Lieben Mitte des 19. Jahrhunderts gestiftete Lieben-Preis ist die älteste Auszeichnung der ÖAW und galt in der ehemaligen Donaumonarchie und Zwischenkriegszeit als "österreichischer Nobelpreis".

Erster Preisträger war 1865 der Physiker Josef Stefan. Ihm folgten Forscher wie die später mit einem Nobelpreis ausgezeichneten Fritz Pregl (1914), Viktor Hess (1919), Karl v. Frisch (1921) und Otto Loewi (1924). Ab 1938 wurde der Preis wegen Verfolgung der jüdischen Stifterfamilie eingestellt.
Forscher aus sieben Nationen ausgezeichnet
Wieder ins Leben gerufen wurde die Auszeichnung im Vorjahr vom amerikanischen Stifter-Ehepaar Alfred und Isabel Bader. Aus der von ihnen dotierten Stiftung werden jährlich 18.000 Dollar ausgeschüttet, die an junge Wissenschaftler aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich für "herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Molekularbiologie, Chemie und Physik" vergeben werden.

Im Vorjahr wurde der ungarische Neurowissenschafter Zoltan Nusser geehrt.

[science.ORF.at/APA, 2.11.05]
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Mehr über den Preisträger
Der am 7. Mai 1970 in Linz geborene Micura promovierte 1995 an der Universität Linz im Fachbereich Technische Chemie. Nach zwei Jahren als Schrödinger-Stipendiat im Laboratorium für Organische Chemie der ETH Zürich forschte er von 1998 bis 2000 im Rahmen eines APART-Stipendiums für sein Habilitationsprojekt am Scripps Research Institute in La Jolla, an der ETH Zürich und der Universität Linz. Im Jahr 2003 erhielt er den Novartis-Preis für seine Arbeiten zur Chemie modifizierter Ribonukleinsäure (RNA). Ein Jahr später wurde er als jüngster Professor an die Universität Innsbruck berufen.
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->   Ignaz-Lieben-Preis der ÖAW
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01.01.2010