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Samenspender mit Online-DNA-Test ausgeforscht  
  Im Zeitalter des Internets wird es für Samenspender schwierig, anonym zu bleiben: Ein mit gespendetem Samen gezeugter 15-Jähriger schaffte es erstmals, durch einen Online-DNA-Tests und eine Recherche im weltweiten Datennetz seinen biologischen Vater ausfindig zu machen.  
Wangenabstrich für Suche eingesandt
Der Jugendliche hatte einen Abstrich von der Innenseite seiner Wange entnommen und einem Onlinedienst für Ahnenforschung in den USA geschickt.

Um 289 Dollar (rund 240 Euro) wurde sein Y-Chromosom, das so gut wie unverändert von Vater zu Sohn weitergereicht wird, dort in einer Datenbank abgeglichen.
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Der Artikel "Tracing Dad Online" von Alison Motluk ist am 5. November 2005 im "New Scientist" (Nr. 2425, S. 6) erschienen.
->   New Scientist
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Zwei Männer meldeten sich
Nach neun Monaten meldeten sich unabhängig voneinander zwei Männer, deren Y-Chromosomen dem des Burschen so auffallend ähnelten, dass sie vermutlich aus derselben Großfamilie stammen.

Beide Männer hatten zudem fast denselben Nachnamen.
Vater letztlich durch Geburtsort und -datum gefunden
Die Mutter des Jugendlichen wiederum kannte Geburtstag und -ort des Spenders. In einer weiteren Internetrecherche fand der 15-Jährige daraufhin alle an jenem Tag in diesem Ort geborenen Männer heraus.

Dabei stieß er auf einen einzigen Mann mit einem ähnlichen Namen wie die zwei Männer, die sich bei ihm gemeldet hatten. Zehn Tage später konnte er Kontakt zu seinem biologischen Vater aufnehmen.
Samenspender können ausfindig gemacht werden
Durch die Vielzahl von Informationen über das Internet kann nach Einschätzung des "New Scientist" so gut wie jeder Samenspender von seinem biologischen Sprössling ausfindig gemacht werden.

"Abwesenden und Unbekannten wird ebenfalls leichter auf die Spur zu kommen sein."
Identifizierung versus Anonymität
In einigen Ländern sind Samenspender schon heute verpflichtet, ihre Identität auf Wunsch der Kinder preiszugeben, sobald diese ein gewisses Alter erreicht haben.

In den Vereinigten Staaten und anderen Ländern sind die meisten Samenspender dagegen noch anonym.

[science.ORF.at/APA/dpa, 3.11.05]
Mehr zum Thema in science.ORF.at:
->   Nagel und Ohr: Neue Wege für die Personenerkennung (22.7.05)
 
 
 
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01.01.2010