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Vogelgrippe: Neue Ausbrüche in China und Vietnam  
  In China kommt es immer häufiger zu Ausbrüchen der Vogelgrippe. Die Behörden meldeten zum vierten Mal in knapp drei Wochen einen neuen Fall. Es seien 370.000 Tiere notgeschlachtet worden.  
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Peking sind sechs Kreise in Heishan in der nordostchinesischen Provinz Liaoning betroffen.

Indessen wird auch in Vietnam von neuen Ausbrüchen der Krankheit berichtet.
China: Knapp 9.000 verendete Vögel
Die ersten Tiere seien am 26. Oktober an der Vogelgrippe verendet. Experten hätten am 3. November das Virus H5N1 bestätigt, dem 8.940 Tiere direkt zum Opfer gefallen seien. Experten vermuteten, dass Zugvögel das Virus verbreitet haben könnten, da die Kreise an einer Flugroute liegen.

Es seien auch wilde Vögel und etwa 20 Elstern tot aufgefunden worden. Es war der achte gemeldete Ausbruch der Vogelgrippe in China seit Jahresanfang.
Vietnam: Drei neue Ausbrüche
Auch im Norden Vietnams gibt es drei neue Ausbrüche der Vogelgrippe. Nach offiziellen Angaben vom Freitag seien fast 6.000 Vögel in drei Gemeinden in der Provinz Bac Giang tot.

Die unmittelbare Umgebung sei desinfiziert worden. Eine 24-jährige Schwangere sei mit Symptomen der Vogelgrippe in einem Krankenhaus isoliert worden.
Tod eines Menschen durch Infektion?
In dieser Woche starb in der Hauptstadt Hanoi ein 35 Jahre alter Mann an einer Infektionskrankheit, die ähnliche Symptome wie die Vogelgrippe aufweise.

Es seien noch zusätzliche Tests nötig, um zu klären, ob der Mann dem Virus H5N1 zum Opfer gefallen sei, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Der Virus H5N1 hat in Vietnam seit Ende 2003 mehr als 40 Menschen umgebracht.
"Ernste Lage in China"
Die Regierung in Peking gab die Bildung eines nationalen Koordinationszentrums im Kampf gegen die Vogelgrippe bekannt. Es wird von sechs Ministern und Vizeministern aus den Bereichen Gesundheit, Quarantäne, Wissenschaft und Äußeres geleitet.

China sehe sich einer ernsten Lage ausgesetzt, erklärte Vizeministerpräsident Hui Liangyu laut einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Hui leitet das Zentrum zur Grippebekämpfung.

In Australien wurde ein Mann nach seiner Rückkehr aus China am Freitag auf eine mögliche Vogelgrippeinfektion hin untersucht. Er wurde auf die Isolierstation eines Krankenhauses in Melbourne gebracht. Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde sagte, es sei der sechste derartige Fall, "und bei allen hat sich herausgestellt, dass sie andere Grippe, normale Grippe, nicht Vogelgrippe haben".
Kofi Annan fordert Entschädigungen für Bauern
UNO-Generalsekretär Kofi Annan fordert angesichts der unabsehbaren Gefahren durch die Vogelgrippe ein Entschädigungssystem für Geflügelbauern, die ihre Tiere durch die Krankheit verlieren.

"Wenn sie nicht entschädigt werden, werden sie ihre kranken Tiere nicht melden", sagte Annan am Donnerstag auf einen Gesundheitskongress in New York.
Angst vor möglicher Pandemie
Gesundheitsexperten sind darüber besorgt, dass der tödliche Virustyp H5N1 in eine von Mensch zu Mensch leicht übertragbare Form mutieren könnte. Dies könnte eine Pandemie auslösen, der weltweit Millionen Menschen zum Opfer fallen. Bisher sind in Asien seit 2003 insgesamt 62 Menschen an H5N1 gestorben, die engen Kontakt mit Vögeln hatten.

Die Asiatische Entwicklungsbank warnte am Donnerstag, an einer Grippe-Pandemie könnten in Asien drei Millionen Menschen sterben. Den möglichen volkswirtschaftlichen Schaden bezifferte die Bank in ihrem Bericht allein in Asien auf fast 300 Milliarden Dollar (249 Mrd. Euro), außerdem drohe eine weltweite Rezession.

[science.ORF.at/APA/AP/dpa, 4.11.05]
->   WHO - Avian Influenza
 
 
 
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01.01.2010