News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Kaffeekonsum führt nicht zu Bluthochdruck  
  Gute Nachricht für alle weiblichen Kaffee-Aficionadas: Kaffeetrinken ist bei Frauen nicht mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck verbunden. Das zeigt eine groß angelegte Studie unter mehr als 155.000 Frauen. Sehr wohl einen Zusammenhang dürfte es hingegen beim Konsum von koffeinhaltigem Cola geben.  
Das berichtet ein Team um den österreichischen Mediziner Wolfgang Winkelmayer, der am Brigham and Womens Hospital der Harvard University in Boston forscht.
...
Die Studie "Habitual Caffeine Intake and the Risk of Hypertension in Women" von Wolfgang C. Winkelmayer et al. erschien im Fachblatt "Journal of the American Medical Association" (Band 294, S.2330-59).
->   Zum Abstract der Studie
...
Kaffe und Bluthochdruck: Mythos widerlegt
"Kaffee und koffeinhaltige Limonaden gehören zu den weltweit am meisten konsumierten Getränken. Jede gesundheitsschädliche Wirkung von Koffein hätte damit enorme Auswirkungen auf die Volksgesundheit, vor allem bei einer so schleichenden, aber extrem gefährlichen Erkrankung wie Bluthochdruck", erklärte Winkelmayer im Gespräch mit der APA.

Auf Grund der nun erhobenen Daten aus einer Zwölf-Jahres-Langzeitstudie über den Gesundheitsstatus von Krankenschwestern im Alter von 26 bis 71 Jahren könne mit dem Mythos aufgeräumt werden, dass häufiges Kaffeetrinken zu Bluthochdruck führt.
Starker Konsum von Cola erhöht Risiko
Deutlich habe sich dagegen ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von koffeinhaltiger Limonade, sowohl gezuckert als auch in der Light-Form, und einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck gezeigt.

Jüngere Frauen (26 bis 46 Jahre), die vier oder mehr Gläser bzw. Dosen Cola pro Tag tranken, hatte ein um 28 Prozent erhöhtes Risiko als jene, die weniger als ein Glas zu sich nahmen.

Bei Frauen zwischen 43 und 71 Jahren war das Risiko bei einem solch hohen Cola-Konsum sogar um 44 Prozent höher als bei Frauen gleichen Alters mit geringem Cola-Durst.
Selbst Light-Produkte nicht ohne Effekt
Deutlich besser, aber noch immer höher sehen die Werte bei Light-Cola aus: Bei der jüngeren Altersgruppe lag das Risiko jener Frauen, die mehr als vier Gläser zu sich nahmen, um 19 Prozent höher als bei jenen, die weniger als ein Glas tranken, in der Gruppe der älteren Studienteilnehmern um 16 Prozent.
"Kein Verzicht auf Kaffe nötig"
"Erfreulich ist, dass Frauen aus Rücksicht auf ihren Blutdruck nicht auf ihren Morgen- oder Nachmittagskaffee verzichten müssen", betont Winkelmayer, der seit 1998 in Harvard arbeitet.

Überraschenderweise habe sich aber Cola als hoher Risikofaktor herausgestellt, wobei der Mediziner noch keine biologische Erklärung dafür hat. Deshalb möchte er noch keine diesbezüglichen Empfehlungen abgeben.

[science.ORF.at/APA, 9.11.05]
->   Brigham and Womens Hospital
->   Das Stichwort Kaffee im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010