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Uni-Budget: Opposition fordert mehr Geld  
  Nach der Bekanntgabe der neuen Uni-Budgets diese Woche stellten SPÖ und Grüne nun eigene Rechungen an. Ihnen zufolge würden die Unis in den nächsten Jahren deutlich weniger Geld bekommen als erwartet.  
Als diese Woche die Bundesregierung den Universitäten für das Budget der nächsten drei Jahre eine Milliarde Euro mehr zugestand, da frohlockten Rektoren und - deutlich verhaltener aber doch - auch Studentenvertreter. Eine "Mogelpackung" nennt das hingegen die Opposition.
Anteil am BIP sinkt weiter
Die Hälfte der Universitätsmilliarde würde in dringende Gebäudesanierungen fließen und nicht unmittelbar dem Uni-Betrieb zugute kommen, sagt Josef Broukal, Wissenschaftssprecher der SPÖ, und stellt eine Rechung an: Bis 2009, so warnt er, würde das Uni-Budget von 0,79 auf etwa 0,72 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) absinken.

Broukal im ORF-Radio: "Durch die Geldentwertung ist ein Euro heute in drei Jahren 95 Cent. So gerechnet ist 2009 das Uni-Budget gemessen am Volkseinkommen noch geringer als etwa heuer."
Broukal versteht Rektoren nicht
Dass die Rektoren sich dennoch statt der vehement eingeforderten 810 Millionen Euro mit 525 Millionen zufrieden geben, versteht Broukal nicht:

"Die Rektoren - staatliche Funktionäre- waren bis vorgestern der Ansicht, dass sie gar nicht wissen, wie es in den nächsten Jahren weitergeht, und jetzt kriegen sie zwei Drittel von dem, was sie eigentlich glauben verlangen zu müssen. Ich versteh', dass sie froh sind, wenigstens dieses Geld zu bekommen. Ich verstehe nicht, dass sie dazu 'Ja' sagen, und nicht 'Ja, aber'", so Broukal.
Grüne: Notprogramm zum Löcher stopfen
Ähnlich rechnet der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald: Er fordert eine Sofortfinanzspritze für die Unis, die weit über das hinausgeht, was die Regierung jetzt zugestanden hat, sagte Grünewald im ORF-Radio: "Das ist gar keine Schritt nach vorne oder zur Weltklasse, es ist ein Notprogramm um entstandene Löcher zu stopfen, das sind 700 Millionen Euro."
Eine Milliarde für OECD-Durchschnitt
Österreich fehle eine Milliarde Euro, um das Uni-Budget wenigstens auf OECD-Durchschnitt zu heben. Dafür werde man vielleicht zwei Legislaturperioden brauchen, aber man müsste es einmal angehen, so Grünewald.

Darüber hinaus bräuchte Österreich 100.000 Studenten mehr, da bei uns nur jeder dritte Maturant studieren geht, statt wie im OECD-Schnitt jeder zweite. Zielvorstellung der Grünen: Erreichen des OECD-Durchschnitts-Uni-Budgets bis 2015.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft, 10.11.05
->   Einigung bei Uni-Budgets 2007 bis 2009 (8.11.05)
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Uni-Budget
 
 
 
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01.01.2010