News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Ausgrabungen in Troja sollen weiter gehen  
  Die Ausgrabungen in Troja sollen auch nach dem Tod des langjährigen deutschen Grabungsleiters Manfred Korfmann weitergehen. Eine neue Grabungslizenz ist bei den türkischen Behörden beantragt worden.  
Die bisherige Lizenz war an die Person Korfmanns gebunden. Das deutsche Grabungsteam setze sich zudem bei der türkischen Regierung dafür ein, dass in Troja ein Museum gebaut wird, was ein langjähriger Wunsch Korfmanns war, sagte sein Nachfolger Peter Jablonka am Wochenende in Tübingen.
Neue Forschungsgelder beantragt
Für neue Grabungen in der Türkei haben die Archäologen nach Jablonkas Angaben auch weitere Forschungsgelder beantragt.

In den kommenden Jahren soll der Fokus auf kleinere Ausgrabungen zur weiteren Erforschung der bronzezeitlichen Unterstadt und der Suche nach bronzezeitlichen Gräberfeldern liegen. Zudem sollen Auswertung und Publikation der umfangreichen Funde im Mittelpunkt stehen.
Heuer einiges entdeckt
Bei den Untersuchungen in diesem Sommer in Troja hätten die Forscher unter anderem die magnetische Untersuchung des Geländes abgeschlossen und dabei Stellen entdeckt, wo sich Gräber und Verteidigungsgräben in der Erde verbergen könnten, sagte Jablonka.

Im ursprünglichen Zentrum der Burg hätten sie zudem Reste von Streitwagen und Schwertern gefunden, außerhalb der Burg überraschend Befestigungsmauern und Wohnbauten entdeckt.
Bedeutender Handelsknotenpunkt
Dem im Alter von 63 Jahren gestorbenen Korfmann war es mit seiner langjährigen Grabungsarbeit gelungen, den vom griechischen Schriftsteller Homer geschaffenen Mythos um Troja neu zu beleben.

Der Wissenschaftler ging davon aus, dass Troja jahrhundertelang einen bedeutenden Handelsknotenpunkt zwischen Ägäis und Schwarzem Meer darstellte, was er durch seine Grabungen bestätigt sah.
Weltkulturerbe seit 1998
Dies wurde von manchen Kollegen jedoch für unwahrscheinlich gehalten. Insgesamt 13.240 Quadratmeter Troja-Boden durchsuchte Korfmann mit 370 Wissenschaftlern.

1996 erreichte er, dass die türkische Regierung den Historischen Nationalpark Troja einrichtete. 1998 wurde Troja zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

[science.ORF.at/APA/dpa, 14.11.05]
->   Projekt Troja, Uni Tübingen
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Troja: Zentrum oder Nest? (13.5.04)
->   Troja: Geologische Daten geben Homer Recht (30.1.03)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010