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Montanuni macht gefährlichen Abfall nützlich  
  Die Montanuniversität Leoben hat ein Verfahren patentiert, durch das hochgiftige Rückstände aus der Rauchgasentschwefelung zur Schadstoffreduzierung in Zementwerken eingesetzt werden können.  
Damit Österreichs Unis in Zukunft deutlich mehr Patente anmelden als bisher, hat das Bildungsministerium im Vorjahr das Förderprogramm uni:invent ins Leben gerufen. In Leoben wurde nun eine erste Erfindung im Zuge von uni:invent gefördert.
Bisher teuer auf Deponien gelagert
Werner Kepplinger und Bernd Hollauf vom Institut für Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes haben eine neue Funktion für die gefährlichen Reststoffe gesucht.

Die gefährlichen ammonsulfathaltigen Rückstände, die bei der Entschwefelung von Rauchgas entstehen, mussten bisher teuer in deutschen Deponien eingelagert werden.
Nun Rohstoff in der Zementindustrie
Die beiden Experten haben jedoch einen Weg gefunden, der die Rückstände als Rohstoff in der Zementindustrie als Stickstoff-Reduktionsmittel einsetzbar macht.

In der Zementindustrie wird zur Reduktion von Stickoxiden nämlich u.a. ammoniumhaltiges Fotowasser verwendet.

Durch eine Mischung mit dem Rückstand aus den Rauchgasentschwefelungsanlagen kann der Ammoniumgehalt der Lösung erhöht und damit deutlich höhere Stickstoff-Reduktionsgrade als mit Fotowasser erreicht werden.
Ökologische und ökonomische Vorteile
"Für die Umwelt wirkt sich nicht nur der geringere Stickoxid-Gehalt im Abgas der Zementanlage sondern auch die Vermeidung von Emissionen, die beim Transport des Abfalls nach Deutschland bzw. bei einem Aufbereitungsverfahren entstehen, positiv aus.

Ökonomisch gesehen erspart sich der Abgaserzeuger teure Entsorgungs- und Transportkosten und im Zementwerk können Kosten für die Entstickungsmittel gespart werden", erklärt Hollauf die aus seiner Sicht sowohl ökologischen als auch ökonomischen Vorteile.

Derzeit ist man auf der Suche nach entsprechenden Verwertungspartnern.

[science.ORF.at/APA, 14.11.05]
->   Montanuni Leoben
->   uni:invent
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Ab dem 16. bis zum 18. November findet in Graz die von der Montanuniversität Leoben gemeinsam mit der "European Triz Association" organisierte, internationale TRIZ-Konferenz statt. Unter TRIZ versteht man eine "Theorie des erfinderischen Problemlösens".
->   TRIZ-Zentrum Österreich
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Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Österreichs Unis sollen mehr patentieren (18.5.04)
 
 
 
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01.01.2010